Neue Mittel bei metastasiertem Nierenzell-Ca

KÖLN (grue). Medikamente, die mehrere Wachstumsfaktoren hemmen, könnten die Krebstherapie weiter voranbringen. Für den Multi-Tyrosinkinase-Hemmer Sunitinib wurde bereits vor kurzem die US-Zulassung beantragt.

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Das Unternehmen Pfizer will Sunitinib unter dem Namen Sutent zur Zweitlinien-Therapie bei gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) und metastasierten Nierenzellkarzinomen anbieten.

Patienten mit metastasiertem Nierenzell-Ca konnten bisher kaum erfolgreich behandelt werden, hat Privatdozent Thomas Steiner aus Jena gesagt. Die einzig verfügbare Therapie mit Interferon-alpha und Interleukin 2 habe in einer kürzlich publizierten Studie nicht überzeugt.

Nierenzellkarzinome werden offenbar durch eine unkontrollierte Ausschüttung von Wachstumsfaktoren begünstigt. Er setze in Sunitinib und in das von Bayer entwickelte Sorafenib große Hoffnungen, sagte Steiner auf einer Veranstaltung des Unternehmens Pfizer in Köln. Beide Wirkstoffe binden an die Rezeptoren mehrerer Wachstumsfaktoren, beim Sunitinib sind das VEGF und PDGF.

Sunitinib wurde in zwei Phase-2-Studien bei zuvor behandelten Patienten mit metastasiertem Nierenzellkarzinom geprüft. Auf die Behandlung sprachen etwa 40 Prozent der Patienten an. Bei bis zu 30 Prozent stabilisierte sich die Erkrankung. Bis zur Progression vergingen fast neun Monate, dreimal mehr als mit Placebo zu erwarten gewesen wäre.

Die Patienten lebten mit der Therapie im Schnitt noch 16 Monate. Daten liegen nur aus der ersten Studie mit 63 Patienten vor. Derzeit werde Sunitinib in der Erst-Linien-Therapie beim metastasierten Nierenzell-Ca im Vergleich zu Interferon-alpha geprüft.

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