Antibiotika

Neue Waffe gegen Klinikkeime

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BRAUNSCHWEIG. Zwei Substanzen aus Myxobakterien haben sich als hoch wirksam gegen multiresistente Staphylokokken erwiesen, teilt das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig mit. Sie kämen als Grundlage für neue Medikamente in Frage (Angewandte Chemie International Edition 2014, online 7. Oktober).

Deutsche Forscher haben nachgewiesen, dass die beiden Wirkstoffe - Disciformycin A und B - hochaktiv gegen resistente Staphylokokken und andere Erreger sind. Außerdem liegt keine Kreuzresistenz gegen bisherige Antibiotika vor, was bedeutet, dass sie anders wirken als die bekannten Bakteriostatika.

Als Substanzen mit hoher potenzieller therapeutischer Breite bekämpfen Disciformycin A und B grampositive Bakterien, ohne menschlichen oder tierischen Zellen zu schaden.

Die Macrolid-Glykoside mit zwölf Ringgliedern haben eine einzigartige Struktur, wie die Forscher durch Analysen mit Kernspinresonanzspektroskopie, Massenspektrometrie, Methoden des Molekülabbaus und Molekül-Modellen herausgefunden haben.

Isoliert wurden die Antibiotika aus Kulturen des Myxobakteriums Pyxidicoccus fallax, das natürlicherweise im Boden vorkommt. Auch untersuchten die Forscher das Gen-Cluster, das für die Bestandteile der Biosynthese kodiert.

Die aktivere Substanz ist das Disciformycin B, das effektiv Methicillin- and Vancomycin-resistente Staphylococcus aureus hemmt.

Geplant ist, die Substanzen zum Patent anzumelden und weiter zu erforschen. Dass gleich mehrere Arbeitsgruppen Moleküle ähnlicher Struktur gefunden haben, bestärke die Einschätzung, dass sich die Weiterentwicklung lohne, heißt es in der Mitteilung. (eb)

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