Krebs-Früherkennung

Neuer Marker für Dickdarm-Ca entwickelt

Ein neuer Nachweis von Dickdarmkrebs-Vorstufen soll die Einschätzung des Gefährdungsgrades von Patienten erleichtern.

Veröffentlicht:

GIEßEN. Das kolorektale Karzinom ist die dritthäufigste Krebsdiagnose weltweit. Ein wichtiger Punkt, um die Überlebensrate zu verbessern, ist bekanntermaßen die richtige Diagnose sowie die korrekte Einschätzung des Gefährdungsgrades. Einen neuen Bio-Marker zur molekularen Früherkennung hat nun ein Gießener Ärzteteam entwickelt (Oncotarget 2016; online 4. Oktober).

"Mit einem innovativen Scoring-System ist es gelungen, den Gefährdungsgrad zuverlässig vorauszusagen, sodass eine gezielte ärztliche Überwachung betroffener Patientinnen und Patienten ermöglicht wird", heißt es in einer Mitteilung der Universität.

Das Ärzteteam unter der Leitung von Professor Elke Roeb untersuchte den Zusammenhang zwischen einer Dysplasie und einem Matrixprotein (Matrixmetallo-Proteinase-13, MMP-13) in mehr als 100 Darmbiopsien von Patientinnen und Patienten mit ungefährlichen, wenig gefährlichen sowie bösartigen Dickdarm-Polypen. Ein reproduzierbares Färbeverfahren für die gewebe-basierte Analyse des Matrixproteins wurde in routinemäßig gewonnen Darmbiopsien etabliert.

Die meisten kolorektalen Karzinome sind durch eine verstärkte Bildung von Matrixmetalloproteinasen gekennzeichnet. MMP-13 wird in erster Linie auf der Tumorzelloberfläche und bei entzündlichen Darmerkrankungen gebildet. Studien zeigen, dass die Expression von MMP-13 eng an die zugehörige Entwicklung von Darmkrebs gekoppelt ist.

Hohe MMP-13-Spiegel zeigen eine Tendenz zu schlechteren Überlebenschancen, vermehrtem Auftreten von Metastasen und damit zu einer insgesamt schlechteren Prognose an.

Eine genaue Klassifizierung von Krebsvorstufen im Dickdarm könne nun die Therapie und Prognose der Betroffenen deutlich verbessern, wird Roeb in der Mitteilung der Universität zitiert. (eb)

Mehr zum Thema

CRC mit nichtresezierbaren Lebermetastasen

Vorteile für FOLFOXIRI und Bevacizumab

Das könnte Sie auch interessieren
Das kolorektale Karzinom & der BMI – es bleibt kompliziert

© Gorodenkoff / AdobeStock

Therapie des mCRC

Das kolorektale Karzinom & der BMI – es bleibt kompliziert

Anzeige | Lilly Deutschland GmbH
ESMO-Leitlinie: Diese Empfehlungen sind neu

© MQ-Illustrations / AdobeStock

Magenkarzinom

ESMO-Leitlinie: Diese Empfehlungen sind neu

Anzeige | Lilly Deutschland GmbH
Schon in der Erstlinie an Sequenztherapie denken

© yellow_man / AdobeStock

Fallstudie: Adenokarzinom

Schon in der Erstlinie an Sequenztherapie denken

Anzeige | Lilly Deutschland GmbH
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Die Newsletter der Ärzte Zeitung

» kostenlos und direkt in Ihr Postfach

Am Morgen: Ihr individueller Themenmix

Zum Feierabend: das tagesaktuelle Telegramm

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Zu dunkel für den Streifentest

Kasuistik: Warum sich der Urin nach Penicillingabe verfärbte

Ausgezeichnet mit dem Medizin-Nobelpreis

Karikó & Weissman: Die Nobelpreisträger im Kurzporträt

Ergebnis einer Studie zu Typ-2-Diabetes

HbA1c-Schwellenwert könnte bei Frauen zu hoch sein

Lesetipps
Gegen immer mehr Erreger von Atemwegsinfektionen kann im Herbst geimpft werden. Der Schutz kommt vor allem Risikogruppen zugute.

© colnihko / stock.adobe.com

Interview mit STIKO-Mitglied Bogdan

Herbst-Impfungen: Aller guten Dinge sind drei

Krankes Kind mit Grippe im Bett KI

© Knopp-Pictures / stock.adobe.com

57. DEGAM-Jahrestagung

Mama ist Ärztin – das kann auch zum Problem werden

Diagnosegebende enge Grenzwerte können auch kritisch gesehen werden: Um ein mögliches „Diabetes-Stigma“ ging es jetzt auch beim DEGAM-Kongress. (Symbolbild)

© Andrey Popov - stock.adobe.com

Nationale Versorgungsleitlinie Diabetes mellitus

Blutzucker-Grenzwerte: Mit der Diagnose kommt das Stigma