Neuer Wirkstoff reduziert Fett und senkt Lipide

BERLIN (grue). Ein neues Medikament, das fettleibigen Menschen bei der Gewichtsabnahme hilft und zudem das metabolische Profil verbessert, wird vermutlich im nächsten Jahr auf den Markt kommen. Der Wirkstoff Rimonabant blockiert endogene Cannabinoid-Rezeptoren und bremst dadurch die Nahrungsaufnahme.

Veröffentlicht:

In klinischen Studien mit Rimonabant, das von Sanofi-Aventis entwickelt wurde, wurde in Kombination mit einer hypokalorischen Diät eine nachhaltige, Gewichtsreduktion erreicht. Wie Professor Jens Jordan aus Berlin-Buch beim Deutschen Ärztekongreß in Berlin berichtet hat, verloren adipöse Patienten mit täglich 20 mg des Wirkstoffes in einem Jahr im Mittel 6,6 kg Gewicht, fast fünf Kilogramm mehr als mit Placebo.

Der Taillenumfang reduzierte sich um 6,5 cm, mit Placebo waren es 2,4 cm. Etwa 40 Prozent der Patienten, die sich an die Therapie hielten, verloren mindestens zehn Prozent ihres Ausgangsgewichtes. Nur mit Diät und Placebo schafften das 14 Prozent, sagte Jordan. Der Therapieerfolg mit dem neuen Wirkstoff blieb auch im zweiten Jahr erhalten. Patienten, die auf Placebo wechselten, legten wieder an Gewicht zu.

Jordan berichtete, daß sich mit dem Wirkstoff auch der Lipidstoffwechsel verbesserte. "Nur durch Gewichtsabnahme ist das nicht zu erklären, es muß sich um zusätzliche Wirkungen der Substanz handeln". Während der Therapie sank zudem der Entzündungsmarker C-reaktives Protein und die Insulinsensivität stieg.

Zudem wurden mit Rimonabant Parameter des Metabolischen Syndrom reduziert, so Jordan. Zur Verträglichkeit liegen Ein-Jahres-Ergebnisse vor, die eine im Vergleich zu Placebo nur leicht erhöhte Rate an unerwünschten Wirkungen belegen.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Der hypogonadale Patient in der Hausarztpraxis

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Besins Healthcare Germany GmbH, Berlin

ADA-Kongress 2025

Strukturierte Maßnahmen gegen Adipositas in den USA

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Wann gegen Varizellen impfen nach Zoster ophthalmicus?

Mit Kasuistik

Neue Empfehlungen verändern die Therapie bei primärer Hyperoxalurie

Hohe Kostenbelastung

Mülheimer Hausarzt verklagt KV wegen Notdienst-Pauschale

Lesetipps
Eine Biene sitzt im Garten auf einer Blüte.

© Guy Pracros / stock.adobe.com

Traumatologie

Bienenstich in die Hornhaut: Schnell raus mit dem Stachel!

Kein Einzelimpfstoff gegen Pertussis verfügbar: Wie also Schwangere impfen?

© Porträt: Antje Boysen/DEGAM | Sp

Sie fragen – Experten antworten

Kein Einzelimpfstoff gegen Pertussis verfügbar: Wie also Schwangere impfen?

Ein älterer Mann liegt im Krankenbett und hält die Hand einer Frau

© Photographee.eu - stock.adobe.com

Palliativmedizin

Was bei starker Unruhe am Lebensende hilft