Neugeborene von MS-Patientinnen oft etwas leichter

BERGEN (skh). Frauen mit Multipler Sklerose bekommen häufiger etwas leichtere Babys als Frauen ohne MS. Das belegen Studiendaten einer Arbeitsgruppe aus Bergen in Norwegen.

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Aus dem norwegischen Geburtenregister wurden Daten von 649 Geburten von 461 MS-Patientinnen mit denen von etwa zwei Millionen Geburten von einer Million gesunder Frauen verglichen. Danach wogen Neugeborene von MS-Patientinnen bei normalem Kopfumfang im Mittel 3268 g (Kontrollgruppe: 3391 g). Die Länge der Babys betrug im Mittel 50 cm (Kontrollgruppe: 50,4 cm).

Aus früheren Studien gebe es keine Anhaltspunkte für einen reduzierten Ernährungszustand des Fetus bei MS der Mutter, berichtet das Team um Dr. Julie Dahl (Neurology, 65, 2005, 1961). Deshalb sei denkbar, daß MS über bisher unbekannte Mechanismen das fetale Wachstum direkt beeinflußt.

Die Rate von Geburtskomplikationen war in beiden Gruppen ähnlich. Jedoch mußten in der Gruppe der MS-Patientinnen häufiger medikamentöse Wehen-Einleitungen, Zangen-Entbindungen und Kaiserschnitte vorgenommen werden. Außerdem traten bei MS-kranken Schwangeren häufiger Harnwegsinfekte auf. Als mögliche Erklärung diskutieren die Forscher die mit MS vergesellschaftete neuronale Dysfunktion des Beckenbodens.

Aufgrund des nachgewiesenen Einflusses von MS auf Schwangerschaft, Geburt und die Entwicklung des Fetus empfehlen die Kollegen engmaschige Verlaufskontrollen für schwangere MS-Patientinnen. MS ist, wie berichtet, kein Grund von einer Schwangerschaft abzuraten oder sie abzubrechen. Es gibt sogar Anhaltspunkte, daß schwangere MS-Patientinnen weniger Schübe bekommen.

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