Opioide hoch dosiert löschen Schmerzgedächtnis

NEU-ISENBURG (eb). Eine aktuelle Studie zeigt: Opioide löschen das Schmerzgedächtnis im Rückenmark dauerhaft.

Veröffentlicht:

Schmerzforscher der Medizinischen Universität Wien und der Universitäts medizin Mannheim konnten im Laborversuch mit einer hoch dosierten Applikation von Opioiden das Schmerzgedächtnis löschen (Science 2012; 335: 235-238).

Über längere Zeit andauernder akuter Schmerz führt zu zellulären Veränderungen an den Synapsen. Über die synaptische Potenzierung bildet sich eine "Gedächtnisspur", die sich als Schmerz gedächtnis im Rückenmark ausbildet.

Genau diese Gedächtnisspur im Rückenmark lässt sich durch Opioide wieder löschen.

Die aktuelle Studie wurde an Versuchstieren in tiefer Narkose gemacht, wie die Universitätsmedizin Mannheim mitteilt. Dabei wurden Schmerzfasern kontrolliert erregt und die Gedächtnisbildung im Rückenmark aufgezeichnet.

Das vollständige Absetzen von Opioiden kann Schmerzen verursachen. Die Forscher haben nun gezeigt, dass eine hohe Dosis von Opioiden einen ebenso starken Effekt erzielt.

Sie konnten nachweisen, dass eine hoch dosierte Kurzzeittherapie Veränderungen an den Synapsen verursacht, die die zelluläre Gedächtnisspur im Rückenmark löschen kann.

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Lesetipps
Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Zoster-Impfung keine Hilfe bei Lippenherpes

Bei der Frage, ob und wann die Nieren gespült werden sollten, herrscht Uneinigkeit.

© Hifzhan Graphics / stock.adobe.com

Akutes Nierenversagen

Fragwürdige Nierentherapien: Nicht unnötig spülen!