Paracetamol-Behandlung reduziert NSAR-Dosen

MÜNCHEN (wst). Gegen entzündliche Gelenkschmerzen bieten NSAR und Coxibe die beste Wirksamkeit. Kombinationen mit Paracetamol können helfen, die erforderlichen NSAR-Dosen zu reduzieren. Opioide sollten in dieser Indikation gerade bei älteren Patienten eher zurückhaltend verordnet werden.

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Bei entzündlichen Gelenkschmerzen infolge einer Arthritis oder Arthrose sei der zunehmende Einsatz von Opioiden kritisch zu hinterfragen, hat der Pharmakologe Professor Dirk Stichtenoth aus Hannover gesagt.

Außer der begrenzten Wirksamkeit spreche vor allem auch die erhöhte Sturzgefahr bei Opioiden gegen den Einsatz bei arthrotischen und arthritischen Gelenkschmerzen. Opioide kommen in der Rheumatologie seiner Ansicht als Kombinationspartner von NSAR nur infrage, um nicht entzündliche Schmerzkomponenten abzudecken, sagte er beim gemeinsamen Schmerzkongress der Internationalen Gesellschaft für orthopädische und unfallchirurgische Schmerztherapie e.V. und der Internationalen muskuloskelettalen Schmerzgesellschaft in München. Oft leiste dabei aber Paracetamol genauso gute Dienste und sollte deshalb vorrangig als Partner von NSAR versucht werden.

Wenngleich Paracetamol korrekt dosiert so gut wie keine unerwünschten Wirkungen hat, wirkt es bei einer Überdosierung akut hepatotoxisch, erinnerte Stichtenoth auf der von den Unternehmen GlaxoSmithKline und Roche Pharma unterstützten Veranstaltung. Patienten müssten deshalb immer deutlich auf das Risiko einer Überdosierung des frei verkäuflichen und gut verträglichen Schmerzmittels hingewiesen werden.

Coxibe seien bekanntlich vor allem bei einer erhöhten gastrointestinalen Vulnerabilität indiziert und schonen auch den unteren Gastrointestinaltrakt. Was das kardiovaskuläre Risiko betrifft, sei bei Coxiben und allen NSAR Vorsicht geboten, erinnerte Stichtenoth.

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