Parkinson? Schau mir in die Augen!

Augenzittern zur Diagnose: US-Forscher haben jetzt herausgefunden, dass eine spezielle Form des Zitterns sich womöglich zur Parkinson-Frühdiagnose eigmet.

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Bloß nicht zittern.

Bloß nicht zittern.

© olly / fotolia.com

RICHMOND (rb). Parkinsonspezialisten der Virginia Commonwealth University in Richmond haben 112 Patienten mit Morbus Parkinson, darunter 18 noch unbehandelte, und 60 Kontrollpersonen im Labor untersucht, und zwar auf okulomotorische Parameter wie Fixationsstabilität und Sakkadentätigkeit (Arch Neurol 2012; online 9. April).

Eine oszillatorische Fixationsinstabilität (Augentremor) fand sich bei allen Parkinsonpatienten und bei zweien der 60 Kontrollpersonen. Eine der zwei Kontrollpersonen hatte offenbar eine präsymptomatische Parkinsonerkrankung.

Die Grundfrequenz des Tremors betrug 5,7 Hertz, die mittlere Abweichung 0,27 Grad. Bei den Parametern für Sakkaden (schnelle Blickbewegungen) zeigten sich hingegen keine Differenzen zwischen Kranken und Gesunden.

Ein verbreitetes Merkmal

Amplitude und Frequenz des Augentremors korrelierten nicht mit der Krankheitsdauer oder -schwere, auch die verwendete Dopa-Dosis hatte keinen Einfluss. Zudem waren behandelte und unbehandelte Patienten nicht an ihrem Augenzittern zu unterscheiden.

Die Störung der motorischen Kontrolle, die mit der Parkinsonkrankheit einhergeht, betrifft nicht nur die Gliedmaßen. Auch das okulomotorische System ist betroffen.

"Fixationsinstabilität ist ein verbreitetes Merkmal von Patienten mit Morbus Parkinson", so die Forscher.

Präzise okulomotorische Tests könnten sich deshalb als diagnostisch hilfreich erweisen, um eine Parkinson-Erkrankung bereits in einem frühen Stadium zu erkennen.

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