Pflaster macht Parkinson-Patienten beweglich

DÜSSELDORF (grue). Seit kurzem ist eine Parkinson-Therapie mit einem Pflaster möglich. Es setzt den Dopamin-Agonisten Rotigotin kontinuierlich frei, so daß gleichmäßige Plasmaspiegel erreicht werden. Das kommt der Beweglichkeit der Patienten zugute.

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Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie empfiehlt in ihren Leitlinien für Patienten unter 70 Jahren mit Morbus Parkinson die Monotherapie mit einem Dopamin-Agonisten. "Damit lassen sich die Parkinson-Beschwerden gut lindern, und die Therapie mit Levodopa wird hinausgezögert", sagte Professor Heinz Reichmann aus Dresden bei einer Veranstaltung des Unternehmens Schwarz Pharma in Düsseldorf.

Denn nach fünf Jahren L-Dopa-Therapie hat jeder zweite Patient motorische Komplikationen. "Die goldene Levodopa-Regel heißt deshalb: So spät wie möglich, so niedrig wie möglich und nur so hoch, wie eben nötig".

Mit dem ersten Pflaster für die Monotherapie bei frühem Morbus Parkinson (Neupro®) werde die Agonisten-Therapie vereinfacht: Es wird einmal täglich gewechselt, setzt den Wirkstoff Rotigotin gleichmäßig frei und ist wegen der langsamen Anflutung des Agonisten gut verträglich. "Die konstante Wirkstoffzufuhr mit gleichmäßigen Plasmaspiegeln sind gute Gründe für das Pflaster", sagte Reichmann.

Das nicht-ergoline Rotigotin wurde extra für die transdermale Applikation entwickelt. In Studien war damit die symptomarme On-Zeit länger, die Off-Phase der Bewegungssteifheit kürzer als bei Patienten, die Placebo erhielten. Außerdem gab es weniger Wirkungsschwankungen.

Für Reichmann hat die frühzeitige Therapie mit Dopamin-Agonisten einen weiteren Vorteil: "Vielleicht sind diese Substanzen neuroprotektiv und können damit den Krankheitsverlauf bremsen." Es gebe Hinweise, daß sich durch einen Agonisten die neuronalen Stammzellen vermehren. "Wenn wir erst behandeln, wenn deutliche Symptome vorhanden sind, ist es vielleicht zu spät", sagte Reichmann.

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