Phytopharmakon lindert wirksam klimakterische Symptome

MÜNCHEN (wst). Ein standardisierter Extrakt aus der Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) wird seit fast 50 Jahren mit guten Erfahrungen gegen klimakterische Beschwerden eingesetzt. Die Wirksamkeit und Verträglichkeit des Phytopharmakons wurden jetzt erneut in einer Studie bestätigt.

Veröffentlicht:

An der kontrollierten, multizentrischen und randomisierten Doppelblindstudie haben 286 Frauen mit klimakterischen Beschwerden teilgenommen, wie Professor Rüdiger Osmers vom Städtischen Krankenhaus Hildesheim berichtet hat. Die Frauen waren im Mittel 53 Jahre alt und hatten seit fünf Jahren Beschwerden. 145 Patientinnen bekamen drei Monate lang täglich zweimal 20 mg des standardisierten Extrakts (Remifemin®). 141 Patienten erhielten ein Placebo.

Die Beschwerden wurden in der Studie mit der Menopause Rating Scale (MRS I) analysiert. Dazu werden Häufigkeit und Intensität der zehn Kardinalsymptome des Klimakteriums wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und depressive Verstimmung von den Patientinnen beurteilt.

Das Ergebnis: Nach den drei Monaten hatte sich das Befinden der Frauen in der Verum-Gruppe im Vergleich zur Placebo-Gruppe insgesamt signifikant verbessert, sagte Osmers bei einer Veranstaltung des Unternehmens Schaper & Brümmer in München. Vor allem Hitzewallungen, Schlafstörungen und atrophiebedingte Beschwerden im Urogenitalbereich seien in der Verum-Gruppe im Vergleich zu Placebo hochsignifikant gebessert worden.

Auch die psychische Befindlichkeit der Frauen habe sich in der Verum-Gruppe im Vergleich zu Placebo verbessert. Bei somatischen Symptomen wie funktionellen Herzbeschwerden sowie Gelenk- und Muskelschmerzen sei hingegen kein deutlicher Vorteil zugunsten des Verums erkennbar gewesen. Je kürzer die klimakterischen Beschwerden bestanden, desto besser sprachen die Frauen auf das pflanzliche Arzneimittel an, sagte Osmers.

Von den 112 Patientinnen in der Verum-Gruppe, die seit höchstens zehn Jahren Wechseljahrsbeschwerden hatten, sprachen über die Hälfte gut auf die Behandlung an, das heißt, sie hatten eine mindestens 50prozentige Verbesserung im MRS-Summenscore. Die Behandlung mit dem Extrakt war dabei sehr verträglich. So wurden nach Angaben von Osmers in der Verum-Gruppe nicht häufiger unerwünschte Wirkungen registriert als unter Placebo.

Mehr zum Thema

Wechseljahre

5 Mythen rund um die Perimenopause: Eine Gynäkologin klärt auf

Das könnte Sie auch interessieren
Praxisfall im Podcast: Atemwegsinfekt

© Bionorica SE

Phytoneering-Akademie

Praxisfall im Podcast: Atemwegsinfekt

Anzeige | Bionorica SE
Antibiotika – Fluch und Segen

© Bionorica SE

Podcast

Antibiotika – Fluch und Segen

Anzeige | Bionorica SE
Brauchen wir noch Antibiotika?

© deepblue4you | iStock

Content Hub

Brauchen wir noch Antibiotika?

Anzeige | Bionorica SE
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: FIB-4 1,3: numerische 26%ige Risikoreduktion der 3-Punkt-MACE durch Semaglutid 2,4mg

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [17]

Kardiovaskuläre, renale und hepatische Komorbiditäten

Therapie der Adipositas – mehr als Gewichtsabnahme

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Sollte bei Brustkrebs gegen COVID-19 geimpft werden?

Digitale Gesundheitsanwendungen

Regulierungen machen es den DiGA schwer

Müdigkeit, Schwäche, erhöhtes TSH

Fehldiagnose Hypothyreose bringt Frau in Lebensgefahr

Lesetipps
Eine ältere Frau hält sich die Hand an den Kopf.

© pictworks / stock.adobe.com

Kopfschmerzen

Migräne: Welche Therapie bei älteren Patienten möglich ist