Plädoyer für konsequente Psoriasistherapie

MÜNCHEN (kat). Noch immer wird die Psoriasis oft als reine Hauterkrankung abgetan. Dabei geht die Krankheit weit unter die Haut. Die Autoimmunerkrankung schädigt Gelenke, verdoppelt das Risiko, an einem kardiovaskulären Ereignis zu sterben, und erhöht das Risiko für metabolisches Syndrom und Diabetes.

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Wegen dieser häufigen Komorbiditäten hat Professor Enno Christophers von der Universitäts-Hautklinik Kiel bei Plaque-Psoriasis für eine effektive Langzeittherapie plädiert. Denn die Krankheit könne langfristig zu Komplikationen führen, sagte Christophers bei einer von Essex Pharma unterstützten Veranstaltung in München.

Noch stünden zwar Studien aus, die eine Senkung der Rate von Langzeitkomplikationen bei konsequenter Therapie belegen. Aber auch bei anderen Autoimmunerkrankungen wird frühzeitig intensiv und langdauernd therapiert, so Christophers Argument.

Mit den TNF-Blockern stünden Medikamente zur Verfügung, die effektiv die pathogenetischen Prozesse bei Psoriasis unterbrechen könnten. Infliximab (Remicade®) sei wirksam - bei relativ wenig unerwünschten Effekten und Interaktionen. Bei etwa 80 Prozent der Patienten besserten sich die Hautbefunde unabhängig von der Vorbehandlung und anderen Variablen um 75 Prozent.

Besonders von Infliximab profitierten jene Patienten, die am stärksten stigmatisiert sind: jene mit Plaques an Nägeln, Händen und Kopf. Ihre Lebensqualität und auch Arbeitsfähigkeit bessere sich entscheidend durch das Abklingen der Hauterscheinungen.

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