Prophylaxe reduziert Spätfolgen der RSV-Infektion

MÜNCHEN (wst). Die Prophylaxe mit dem monoklonalen Antikörper Palivizumab bei Kindern mit erhöhtem Risiko für Atemwegsinfekte beugt nach neuen Ergebnissen Spätfolgen einer Infektion mit Respiratory Syncytial Viren (RSV) vor.

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Bei Kindern, die als Säugling eine schwere RSV-Infektion hatten, ist noch Jahre später die Rate bronchialer Obstruktionen erhöht, hat Privatdozent Dr. Volker Stephan von der Ruhruniversität Bochum berichtet.

In einer US-Studie seien über 1000 Kinder bis zu 13 Jahre nachuntersucht worden, berichtete Stephan bei einer Pressekonferenz des Unternehmens Abbott in München. Eine schwere RSV-Infektion bei Säuglingen sei noch bei Kindern im Alter von sechs Jahren mit einer vierfach erhöhten Prävalenz rezidivierenden Giemens durch eine Atemwegsobstruktion verknüpft, sagte der Pädiater. Erst bei 13jährigen sei das Giemen nicht häufiger gewesen als bei Kindern ohne RSV-Infektion.

In einer Studie wurde geprüft, wie bei Kindern mit hohem Risiko eine einmalige saisonale RSV-Prophylaxe mit Palivizumab (Synagis™, das auch mit dem Galenus-von-Pergamon-Preis ausgezeichnet wurde) die Häufigkeit des Giemens im Folgejahr beeinflußt. An der Studie, die jetzt beim Kongreß der Europäischen Atemwegsgesellschaft in Glasgow vorgestellt worden ist, nahmen Kinder teil, die vor der 36. Schwangerschaftswoche geboren waren.

193 bekamen im ersten Winterhalbjahr einmal monatlich Palivizumab intramuskulär injiziert, 231 Kinder bekamen keine Prophylaxe. Im Folgejahr sei Giemen in der Kontrollgruppe bei 19 Prozent der Kinder vorgekommen, aber nur bei sieben Prozent derer, die den Antikörper erhalten hatten. Auch die Rate stationärer Therapien wegen Atemwegserkrankungen war im Folgejahr mit vier Prozent in der Palivizumab-Gruppe niedriger als in der Kontrollgruppe mit sieben Prozent.

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