MRT des Gehirns

Rauchen und Alkohol schaden früh

Selbst kleine Mengen Nikotin oder Alkohol hinterlassen im Gehirn Spuren, haben Forscher jetzt entdeckt. Je mehr geraucht oder getrunken wurde, desto ausgeprägter war der Hirnschaden.

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Rauchen und auch Alkoholkonsum schädigen offenbar die Gefäße und auch das Gehirn.

Rauchen und auch Alkoholkonsum schädigen offenbar die Gefäße und auch das Gehirn.

© Lukas Barth / dpa

DRESDEN. Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden und der Universität Oxford haben in einer Studie gezeigt, dass selbst kleine Mengen Nikotin oder Alkohol Spuren im Gehirn hinterlassen (JAMA 2018; 320(7): 665-673).

"In diese Studie haben wir 125 Personen im Alter zwischen 18 und 40 Jahren eingeschlossen. Wir untersuchten, ob die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer eine Schädigung des Gehirns aufweisen, wenn sie einen ungesunden Lebensstil führen", wird Privatdozent Dr. Timo Siepmann, Neurologe am Uniklinikum Carl Gustav Carus an der TU Dresden, in einer Mitteilung der TU zitiert.

Er ist Mitglied des Forscherteams aus Oxford um Initiator Professor Paul Leeson.

"Im Rahmen unserer wissenschaftlichen Arbeit erfassten wir die körperliche Fitness, den Blutdruck, die Cholesterinwerte im Blut sowie den Alkohol- und Zigarettenkonsum", so Siepmann.

Daten aus Kernspintomographien gewonnen

Mit Hilfe modernster Messverfahren ließen sich gewonnene Daten aus der Kernspintomographie auswerten, heißt es in der Mitteilung. So konnten Rückschlüsse auf die Beschaffenheit des Blutgefäßsystems im Gehirn und der weißen Hirnsubstanz gezogen werden.

"Konkret konnten wir so untersuchen, wie sich die weiße Hirnsubstanz unter bestimmten Parametern verändert, also die isolierenden Hüllen der Nervenfasern im Gehirn, die für dessen Funktionsweise essentiell sind. Außerdem haben wir Funktion und Struktur des Gefäßsystems, also der Blutversorgung des Gehirns untersucht.", so Siepmann.

Die Ergebnisse zeigen, dass jeder einzelne Risikofaktor, also Rauchen, Bluthochdruck oder Alkoholkonsum sowohl das Gefäßsystem als auch die weiße Substanz des Gehirns schädigt.

Je ungesünder die Lebensweise, also je mehr Risikofaktoren, desto ausgeprägter war der Hirnschaden.

Ob die beobachteten Hirnschäden zu einem erhöhten Risiko für einen späteren Schlaganfall führen, soll nun untersucht werden. (eb)

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