Nierensteine

Restfragmente erfordern oft Zweiteingriff

Nach einer perkutanen Nephrolithotomie erhöht eine Restfragmentgröße von über vier Millimetern die Wahrscheinlichkeit für eine erneute endourologische Maßnahme.

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LONDON, KANADA. Nach einer perkutanen Nephrolithotomie gehen der verfügbaren Literatur zufolge 15 bis 25 Prozent der Patienten mit Restfragmenten nach Hause. Dr. Daniel Olvera-Posada und seine Kollegen von der University of Western Ontario in London haben den natürlichen Krankheitsverlauf von Patienten mit solchen Restfragmenten beschrieben (Urology 2016; online 12. Juli).

Die kanadischen Mediziner analysierten retrospektiv die Ergebnisse von 202 Patienten, die sich nach einer perkutanen Nephrolithotomie einer Computertomografie unterzogen. Bei 44 von ihnen waren Restfragmente mit einer durchschnittlichen Größe von elf Millimetern vorhanden.

Im Laufe von dreieinhalb Jahren nach der ursprünglichen perkutanen Nephrolithotomie war bei 32 Patienten mit verbliebenen Steintrümmern ein weiterer endourologischer Eingriff erforderlich, in fünf Fällen sogar notfallmäßig.

Über fünf Jahre hinweg betrachtet lag die Chance, nach einer perkutanen Nephrolithotomie ohne weitere Interventionen auszukommen, bei 29 Prozent. Eine Restfragmentgröße von mehr als vier Millimetern erhöhte in der kanadischen Studie jedoch die Wahrscheinlichkeit für eine erneute endourologische Maßnahme ebenso um das etwa Achtfache wie Konkremente auf Struvit- oder Apatitbasis.

Für die Vorhersage klinischer Komplikationen ließen sich indessen keine aussagekräftigen Parameter dingfest machen. (rb)

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