Dritte SARS-COV-2-Impfdosis

STIKO-Chef: Datenlage für Corona-Auffrischimpfung noch nicht ausreichend

Mit Israel setzt das erste Land bereits eine Corona-Auffrischimpfung ein. Ob es die dritte Impfdosis auch in Deutschland gibt, ist noch ungewiss. Noch reiche die Datenlage nicht für eine solche Empfehlung, so STIKO-Chef Mertens.

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Die Ständige Impfkommission beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Drittimpfung: STIKO-Vorsitzender Professor Thomas Mertens.

Die Ständige Impfkommission beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Drittimpfung: STIKO-Vorsitzender Professor Thomas Mertens.

© Kay Nietfeld/dpa

Berlin. Nach der Entscheidung zu einer dritten Corona-Impfdosis für ältere Menschen in Israel hat der Leiter der Ständigen Impfkommission (STIKO) bekräftigt, dass Auffrischimpfungen das Gremium weiter intensiv beschäftigen. Die STIKO brauche für eine Empfehlung aber eine Datengrundlage, sagte Kommissions-Chef Thomas Mertens am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Diese gebe es noch nicht.

Den unabhängigen Experten gehe es bei den Daten um zwei Aspekte: ob die messbare Immunantwort im Labor nachlasse und ob trotz Impfung vermehrt Infektionen mit Erkrankung aufträten. Laboruntersuchungen zu Antikörperspiegeln gebe es bereits, diese erlaubten aber nicht die direkte Schlussfolgerung, dass auch die Schutzwirkung beim Menschen nachlässt, erläuterte Mertens. Es gehe auch noch um die Frage, welche Gruppen eine Auffrischung bekommen könnten: ob zum Beispiel Immunsupprimierte, Alte oder alle.

Der Virologe betonte weiter, dass nichts dagegen spreche, wenn ein Staat aus Fürsorgepflicht solche Impfangebote mache – auch ohne Evidenz. Aufgabe der STIKO seien jedoch Empfehlungen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. Insofern warte man eine Datengrundlage ab. Wenn es Neuigkeiten gebe, werde die STIKO dies berücksichtigen, betonte Mertens.

Israel hatte angesichts steigender Infektionszahlen als erstes Land mitgeteilt, 60-Jährigen und älteren Jahrgängen eine dritte Impfung gegen das Coronavirus zu geben. Dies gelte für Patienten, die vor mindestens fünf Monaten ihre zweite Impfdosis erhalten haben, hieß es. (dpa)
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