Leishmaniose

Sandmücken in Hessen

Veröffentlicht:

FRANKFURT/MAIN. Sandmücken, die potenziellen Überträger der Leishmaniose, dringen weiter nach Norden vor. "Wir haben nun erstmals eine Sandmücken-Art innerhalb Hessens entdeckt", wurde Professor Sven Klimpel vom Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F) am Montag in einer Mitteilung zitiert. Noch nie sei diese Art so weit nördlich gefunden worden.

"Es handelt sich um die Sandmücken-Art Phlebotomus mascittii", sagte Klimpel. Das Insekt wurde demnach bei einem bundesweiten Mückenmonitoring nahe Gießen rund 500 Meter entfernt von bewohnten Häusern gefunden. Es sei zwar noch nicht eindeutig bewiesen, dass die Art Infektionskrankheiten übertrage, "aber die Vermutung liegt nahe, dass sie es kann".

Leishmaniose kommt mittlerweile auch im Mittelmeerraum vor. Wegen der Ausbreitung der Sandmücken nach Norden gibt es inzwischen auch in Deutschland Fälle bei Tieren und vereinzelt auch bei Menschen.

Das BiK-F gehört zu der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und der Frankfurter Goethe-Universität. (dpa)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Impflücken erkennen

Impfstatus checken mit digitalem Tool

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 07.08.201404:38 Uhr

Ehrlich gesagt, ist mir schleierhaft,

was Sandmücken in Hessen mit Hunden in "Indien" und "in Südeuropa" bzw. "mit der anderen Protozoe Malaria" oder mit "DDT" zu tun haben sollen. Ein zwingender Zusammenhang mit "das hatten wir ja noch nach dem Weltkrieg in Italien, Spanien, Portugal, Rumänien, Bulgarien, Griechenland, Jugoslawien und auch in Holland, Polen, Ungarn. Früher auch in Nordrussland und Finnland" erschließt sich mir auch nicht. Aber wahrscheinlich bin ich als einfacher Hausarzt mit Schwerpunkt Familienmedizin, der seit 39 Jahren mit Leib und Seele ärztlich tätig ist, dafür zu dumm?

Einem Freund habe ich noch zum Thema auf Facebook gepostet: "Eher doch ein alter Hut. Zitiere ausnahmsweise WIKIPEDIA: ''Im Jahr 1999 gelang erstmals der Nachweis von Sandmücken in Südwestdeutschland. 2008 waren mehrere Fundorte von Phlebotomus mascittii und ein Fundort von Phlebotomus perniciosus in Deutschland bekannt, auch in Belgien wurden Sandmücken nachgewiesen. In Österreich wurde das Vorkommen von Phlebotomus mascittii erstmals 2009 dokumentiert. Der bislang nördlichste Fundort dieser Art liegt in Hessen in der Nähe von Gießen (Juli 2013).'' Natürlich müssen die globale Klimaerwärmung und speziell der frostfreie Winter 2013/2014, aber auch der extrem verbreitete Mittelmeer-Tourismus berücksichtigt werden, mit dem die Viecher eingeschleppt und durch das Schengen-Abkommen ''privilegiert'' werden."

Weiter auf WIKIPEDIA, in weit gehender Übereinstimmung mit der medizinischen Fachliteratur: "Wie bei allen blutsaugenden Insekten geht die weitaus größte Gefahr von der Vektorfunktion d. h. Krankheitsüberträgerfunktion der Sandmücken aus. Sie sind unter anderem der Hauptüberträger für:
• Leishmanien
• Oroya-Fieber / Peru-Warzen (Bakterium: Bartonella baciliformis)
• Phlebotomusfieber (Pappataci-Fieber, Sandmückenfieber)
Eine Übertragung von Hautleishmaniose durch Sandmücken in Deutschland ist bisher nicht nachgewiesen und gilt noch als unwahrscheinlich. Die klimatischen Bedingungen erlauben allerdings eine Ausbreitung in Deutschland entweder schon heute oder bei weiterer Erwärmung in naher Zukunft. Nächster Herd (Focus) mit nachgewiesener vollständiger Infektionskette ist Paris."

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund (derzeit Seward/Kenai-Halbinsel, Alaska)


Dr. Wolfgang P. Bayerl 06.08.201414:25 Uhr

ich hab noch mal nachgesehen, man muss nicht bis Indien

befallene Hunde gibt es schon in Südeuropa,
der Zusammenhang mit der anderen Protozoe Malaria ist aber auch hier vorhanden.
Denn der Bestand des Vektors, der "Sandmücke" war ebenso wie bei der Anophelesmücke (Malaria) durch DDT nahezu bei 0 gelandet und er hat sich durch die sicherlich falsche Ächtung von DDT durch die ideologisierten "Grünen" inzwischen weltweit wieder vollständig "erholt".

Dr. Wolfgang P. Bayerl 05.08.201416:24 Uhr

Jetzt haben wir immerhin den Vektor schon bei uns,

.... jetzt müsste es nur noch gelingen aus dem Endemiegebiet (Indien etc.) noch einen Hund MIT DEM KRANKHEITSKEIM zu uns rüberzuholen, sollte bei dem ständig steigenden Flugverkehr doch möglich sein ..
.. und dann,
... die beiden irgendwie zusammenzubringen (vielleicht einsperren),
dann müsste das doch klappen mit der Mücke.
Natürlich müsste die dann noch, wenn sie genug von dem Hund hat noch einen Menschen stechen.
Wäre übrigens mit Malaria wesentlich leichter,
das hatten wir ja noch nach dem Weltkrieg in
Italien, Spanien, Portugal, Rumänien, Bulgarien, Griechenland, Jugoslawien und auch in Holland, Polen, Ungarn.
Früher auch in Nordrussland und Finnland.

Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Pharmakokinetik von Rezafungin bei einer Dosierung von 400mg, gefolgt von 200mg einmal wöchentlich

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [10]

Invasive Candida-Infektionen

Modernes Echinocandin – optimierte Eigenschaften und klinische Vorteile

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Mundipharma Deutschland GmbH & Co. KG, Frankfurt/Main

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion von Gilead Sciences beim DÖAK 2025 von links: Dr. Nazifa Qurishi, Fachärztin für Innere Medizin und Infektiologie, Gemeinschaftspraxis Gotenring Köln; Kelly Cavalcanti, HIV-Aktivistin und Referentin für Gesundheit und Empowerment, Köln, und Martin Flörkemeier, Senior Director Public Affairs, Gilead Sciences, München

© Gilead

Unternehmen im Fokus

HIV-Versorgung: Vertrauen in unruhigen Zeiten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!