Sartane verringern Proteinurie um ein Drittel

ESSEN (grue). Medikamente aus der Gruppe der Angiotensin- Rezeptorblocker (ARB) können bei Typ-2-Diabetikern den Eiweißverlust über die Nieren verringern. Das bestätigt eine neue Studie mit den ARB Telmisartan und Valsartan.

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ARB erweitern die von den Nierenglomeruli abgehenden Gefäße (Vas efferens) und verringern dadurch den intraglomerulären Druck. Die Proteinausscheidung geht dann zurück. Das hat Professor Jan Galle aus Lüdenscheid bei einer Veranstaltung des Unternehmens Boehringer Ingelheim in Essen berichtet. Dieser renoprotektive Effekt ist in vielen Studien für mehrere ARB nachgewiesen worden. Deshalb empfehlen Fachgesellschaften explizit Sartane und zum Teil auch ACE-Hemmer als Mittel der Wahl zur blutdrucksenkenden Behandlung nierenkranker Typ-2-Diabetiker, so Galle.

Eine kürzlich beendete Therapiestudie mit dem Kürzel VIVALDI belegt erneut, daß Sartane die Protein-urie deutlich vermindern können. An der kontrollierten Studie haben 885 Typ-2-Diabetiker mit Makroalbuminurie teilgenommen. Die Eiweißausscheidung betrug im Mittel 2,6 g/Tag bei einem Serum-Kreatinin-Wert von 1,4 mg/dl. Die Patienten wurden mit 80 mg Telmisartan (vom Unternehmen als Micardis® angeboten) oder 160 mg Valsartan behandelt, bei Bedarf auch noch mit weiteren Antihypertensiva.

Wie Galle berichtet hat, wurde der Blutdruck in beiden Gruppen gesenkt, erreichte allerdings bei jeweils der Hälfte der Patienten nicht die Zielwerte. Dennoch verringerte sich die Proteinurie innerhalb eines Jahres im Mittel um 32 Prozent, beide Medikamente waren ähnlich effektiv. "Je mehr der systolische Blutdruck fiel, desto mehr profitierten die Nieren durch eine verringerte Eiweißausscheidung", sagte Galle. So ging bei 125 Patienten mit systolischen Blutdruckwerten von unter 133 mmHg die Proteinurie mit Telmisartan um durchschnittlich 44 Prozent zurück.

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