Schon wieder Masern - Ärzte fordern Impfplan

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Ärzte fordern Nachweispflicht für Masernimpfungen - etwa für Kindern, die in eine Kita gehen sollen. © pix4U / fotolia.com

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KÖLN (dpa). Um die Masern in Deutschland endlich auszurotten, haben Kinderärzte einen nationalen Impfplan verlangt. "Der erneute Masern-Ausbruch in NRW, Bayern und Berlin hat gezeigt, dass die bisherigen Impfkonzepte nicht genügend wirken", kritisierte der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Köln.

Eltern sollten künftig vor Aufnahme ihrer Kinder in eine staatlich geförderte Kita einen Masern-Impfschutz nachweisen, verlangte Verbandspräsident Wolfram Hartmann. Das müsse verbindlich vorgeschrieben werden. In diesem Jahr haben sich bereits etwa 220 Menschen bundesweit mit Masern angesteckt, davon sind 35 Patienten schwer erkrankt.

Eine Impfpflicht gibt es bisher nicht. Das Infektionsschutzgesetz gebe dem Bund aber schon jetzt die Möglichkeit, bei sehr gefährlichen Viren eine Impfpflicht einzuführen. "Dieser Fall liegt bei Masern vor", betonte Hartmann. Die Infektionskrankheit kann tödlich ausgehen und verursacht häufig gefährliche Nebenwirkungen, die zu lebenslangen körperlichen und geistigen Behinderungen führen.

Für eine ausreichende Impfrate würde es aber auch schon reichen, wenn in den Tagesstätten zwingend ein ausreichender Impfschutz für die Jungen und Mädchen nachgewiesen werden müsste. Die Zahl der Infektionen schwankt: 2007 kam es bundesweit zu 566 Fällen, das schlimmste Jahr der jüngeren Vergangenheit war 2006 mit 2308 Fällen, davon 1700 Erkrankte in NRW.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Masern sind immer unnötiges Leid

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