Schwangere mit Asthma brauchen effektive Therapie
NEU-ISENBURG (ikr). Asthma-Exazerbationen in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten sind riskant. Für die Frau und den Fetus. Kinder solcher Mütter haben 50 Prozent häufiger angeborene Fehlbildungen als Kinder von Frauen mit gut eingestelltem Asthma, belegt eine Studie.
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Sie macht es richtig: In der Schwangerschaft muss die Asthmatherapie fortgeführt werden.
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Die Forscher um Dr. Lucie Blais aus Montreal empfehlen daher ebenso wie deutsche Experten, die Basistherapie, etwa mit inhalativen Kortikoiden (ICS), auch in der Schwangerschaft fortzuführen und nicht aus Furcht vor teratogenen Wirkungen die Dosis zu reduzieren oder die Mittel gar abzusetzen. Die Unbedenklichkeit von ICS bei Schwangeren ist bereits in mehreren Studien nachgewiesen.
Die kanadischen Wissenschaftler haben die Verläufe von 4344 Schwangerschaften bei Asthmatikerinnen analysiert. Insgesamt 398 Kinder (9 ,2 Prozent) hatten angeborene Fehlbildungen wie Herzfehler, muskuloskelettale Anomalien oder Lippen-Kiefer-Gaumenspalten (J Allergy Clin Immunol online).
Frauen mit Asthma-Exazerbation im ersten Trimenon hatten mit 12,8 Prozent signifikant mehr fehlgebildete Kinder als Frauen ohne Verschlechterung (8,9 Prozent). Als Exazerbation wurde gewertet, wenn orale Kortikoide verordnet werden mussten, wenn eine Notfallambulanz aufgesucht oder wenn eine Klinikeinweisung wegen Asthmas erforderlich wurde.
Als eine mögliche Ursache für das erhöhte Fehlbildungsrisiko bei Frauen mit Exazerbation im ersten Trimenon vermuten die Forscher von der Uni Montreal die dadurch ausgelöste Hypoxie in Kombination mit einer respiratorischen Alkalose. Dadurch könne sich der Blutfluss in der Placenta verringern. Aus aktuellen Studienergebnissen gebe es bereits Hinweise auf Entwicklungsstörungen bei Feten mit Hypoxie.