Influenza

Schwere Grippewelle in Australien, Appell zur Impfung

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Neu-Isenburg. Australien wurde in diesem Jahr von einer besonders schweren Grippewelle heimgesucht. 215.280 laborbestätigte Grippefälle wurden im Winter der Südhalbkugel bis Mitte Oktober an das National Notifiable Diseases Surveillance System (NNDSS) gemeldet, berichtet das dortige Gesundheitsministerium. Zum Vergleich: In Deutschland wurden bei der schweren Grippewelle im vergangenen Winter nur etwa 108.000 laborbestätigter Erkrankungen beim RKI registriert, bei mehr als dreimal so vielen Einwohnern!

Obwohl man aber auf dem fünften Kontinent im Vergleich offenbar eine bessere Surveillance von Influenza unterstellen kann, war die Zahl der Grippekranken dort in einigen Regionen deutlich höher als in den Vorjahren. Die Grippeepidemie klingt nach einem Höhepunkt im August inzwischen wieder ab.

Ein Grund für die vielen Erkrankungen in Australien könnte auch eine relativ niedrige Wirksamkeit der Grippe-Impfstoffe sein. Weil mehrere Influenza A(H3N2)-Stämme zirkulierten, betrug die Schutzwirkung der Impfung bei solchen Erregern nur 17 Prozent, berichtet das Europäische Centre for Disease Prevention and Control. Die WHO empfiehlt daher für die nächste Saison auf der Südhalbkugel im Impfstoff auf eine andere A(H3N2)-Komponente (von A/Hong Kong/4801/2014 zu A/Singapore/INFIMH-16-0019/2016) zu wechseln . Auch der Influenza-B-Subtyp soll im trivalenten Impfstoff von B/Victoria auf B/Yamagata gewechselt werden; vom tetravalenten Impfstoff werden beide Subtypen abgedeckt.

Ob die Erreger der Südhalbkugen in diesem Winter auch in Deutschland dominieren werden, ist ungewiss. Die Zusammenstellung der Impfstoffkomponenten werde aber immer schwieriger, betont das ECDS In Deutschland appelliert das Robert Koch-Institut (RKI) jetzt in der Impfsaison an Ärzte, Risikogruppen konsequent gegen Grippe zu impfen. (eis)

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