Baden-Württemberg

Selbsthilfeangebot für depressive Schwangere gestartet

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HEIDELBERG. Das Online-Projekt „Mind:Pregnancy“ will Schwangere in Baden-Württemberg gezielt auf Störungen der Stimmungslage untersuchen und psychologische Hilfe anbieten. Das vom Gemeinsamen Bundesausschuss geförderte Projekt unter Leitung der Universitätsfrauenklinik Heidelberg ist am 28. Januar gestartet.

Rund 15.000 Schwangere, die bei einer der beteiligten Krankenkassen (die Techniker Krankenkasse, die mhplus Betriebskrankenkasse, die über die GWQ ServicePlus AG teilnehmenden Betriebskrankenkassen, die AOK Baden-Württemberg und die BARMER) versichert sind, können sich bei ihrem Gynäkologen freiwillig mit einem Fragebogen auf Anzeichen von Depressionen, Ängsten und Stress untersuchen lassen, teilt die Universitätsfrauenklinik mit.

Zeigt sich eine starke psychische Belastung, erhält die Frau direkt psychologische Hilfe. Schwangere, die mildere Anzeichen von Störungen der Stimmungslage zeigen, werden eingeladen, an einem onlinebasierten Selbsthilfeangebot zur Achtsamkeit teilzunehmen.

Das Angebot besteht aus acht wöchentlichen, digitalen Sitzungen, die sich aus Bestandteilen wie Videos und Arbeitsblättern zusammensetzen. Die Sitzungen können via Computer, Tablet oder über eine Smartphone-App bearbeitet werden. Am Ende jeder zweiten Sitzung senden die Teilnehmerinnen Rückmeldungen zu ihrer psychischen Belastung an die koordinierenden Stellen der Universitäts-Frauenkliniken.

In dem über dreieinhalb Jahre laufenden Projekt werde untersucht, ob die mit dem Angebot versorgten Schwangeren weniger depressive Symptome haben als Patientinnen, denen das Angebot nicht zur Verfügung steht. Zudem soll analysiert werden, ob die Kaiserschnittrate gesenkt werden kann, da diese bei Frauen mit Ängsten und Depressionen nach Angaben der Frauenklinik zufolge höher liegt. (eb/bae)

An einer Teilnahme interessierte Praxen können sich registrieren lassen unter www.mindpregnancy.de oder bei der KV Baden-Württemberg.

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