Berliner Altersstudie II

Sex ist immer ein Thema – auch im Alter

Mithilfe der Berliner Altersstudie wollen Forscher herausfinden, welche Faktoren dazu beitragen, dass Menschen möglichst gesund älter werden.

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BERLIN. Sex im Alter wird häufig als Tabuthema angesehen. Um hierzu mehr Erkenntnisse zu gewinnen, analysierten nun Wissenschaftler unter anderem der Humboldt-Universität zu Berlin (HU), der Charité – Universitätsmedizin Berlin, des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung (MPIB) und des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) im Rahmen der Berliner Altersstudie II (BASE-II) Daten von 60- bis 80-Jährigen mit Blick auf ihre sexuelle Aktivität, sexuelle Gedanken und Intimität (Psychology and Aging 2019, 34: 389-404).

Diese Angaben verglichen sie mit Daten dieser Personen zu Faktoren, die mit gesundem Altern in Verbindung stehen – wie körperliche Fitness und soziale Einbettung, heißt es in einer Mitteilung der HU.

Ergebnisse der Studie: Auch wenn ältere Menschen im Durchschnitt sexuell weniger aktiv sind und weniger sexuelle Gedanken als jüngere haben, gibt es im Erleben von Gefühlen, wie Intimität und Geborgenheit, zwischen Jung und Alt jedoch nur geringe Unterschiede. Besonders interessant dabei ist, dass psychosoziale Faktoren für die Sexualität der Älteren insgesamt eine größere Rolle spielten als körperliche.

„Die Bedeutung von psychischen und zwischenmenschlichen Faktoren für ein erfülltes Sexualleben im hohen Alter wurde lange unterschätzt. Dabei können diese entscheidend sein, solange körperliche Einschränkungen nicht im Wege stehen“, wird Erstautorin Karolina Kolodziejczak, Institut für Psychologie der HU, in der Mitteilung zitiert.

Auch wenn der Durchschnitt der älteren Erwachsenen weniger sexuell aktiv ist als die jungen, so gilt das aber nicht für alle. So gab fast ein Drittel der 60- bis 80-Jährigen an, häufiger sexuell aktiv zu sein und häufiger sexuelle Gedanken zu haben als der Durchschnitt der 20- und 30-Jährigen. (eb)

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