Statine verlängern Leben bei Herzinsuffizienz

OAKLAND (Rö). Eine große Analyse von Daten zur Therapie bei Herzinsuffizienz liefert jetzt ein überraschendes Ergebnis: Patienten, die ein Statin einnehmen, leben länger als Patienten ohne ein solches Präparat. Außerdem müssen Patienten mit Statin-Therapie seltener ins Krankenhaus als Patienten ohne ein solches Medikament.

Veröffentlicht:

Für die Analyse wurden die Daten von etwa 24 000 Patienten mit Herzinsuffizienz ausgewertet. Alle hatten vor der Diagnose Herzinsuffizienz kein Statin genommen. Die Hälfte der Patienten hatte nach der Diagnose mit einer Statin-Therapie begonnen. Das hat Dr. Alan S. Go von Kaiser Permanente of Northern California, einer großen US-Krankenversicherung, jetzt berichtet (JAMA 296, 2006, 2105).

    Lipid-Senkung allein erklärt die positiven Effekte nicht.
   

Die Ergebnisse: Mit einer Statin-Therapie starben jährlich im Schnitt 14,5 Prozent der Patienten, ohne Statin-Therapie waren es 23,5 Prozent. Wurden Faktoren wie das Alter mit berücksichtigt, war die Sterberate mit dem Statin um 24 Prozent reduziert, und die Rate an Krankenhausbehandlungen wegen Herzinsuffizienz war mit Statin um 21 Prozent niedriger als ohne. Hier betragen die Absolutwerte nach Altersadaption 21,9 im Vergleich zu 31,1 pro 100 Personenjahre.

Für die Analyse wurden nicht nur Daten von Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz ausgewertet. Ein erheblicher Teil der Patienten hatte ein mildes oder moderates Stadium der Krankheit.

Bei der Analyse wurde auch berücksichtigt, welche Medikation die Herzinsuffizienz-Patienten insgesamt erhalten hatten. Daraus ergibt sich, daß die bessere Prognose der Patienten mit Statin nicht damit zu erklären war, daß sie insgesamt intensiver behandelt waren.

Studienleiter Go vermutet, daß Effekte der Statine, die über die Cholesterinsenkung hinausgehen, sich vorteilhaft ausgewirkt haben. Dies sind eine Verringerung der endothelialen Dysfunktion und die antientzündliche Wirkung.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Belastungsfähigkeit verbessern

Regelmäßig in die Sauna – hilft das bei Herzinsuffizienz?

Diabetes, Herzinsuffizienz, CKD

RAAS-Inhibitoren: Seltener Hyperkaliämie bei Gabe von SGLT2-Hemmern

Sonderbericht

ARNI in der Primärtherapie der HFrEF

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel zur „work and stay“-Agentur

Fachkräftegewinnung: Schwarz-Rot ist auf dem richtigen Weg

Anreiz mit falscher Wirkung

Hausärzteverband: „Praxen werden geflutet mit unnötigen Arztbesuchen“

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Lesetipps
Pneumokokken-Impfung: Wann und mit welchem Impfstoff auffrischen?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Pneumokokken-Impfung: Wann und mit welchem Impfstoff auffrischen?

Auf einem Kalender liegen eine Spritze und ein Reisepass.

© Henrik Dolle / stock.adobe.com

Von Gelbfieber bis Tollwut

Diese Besonderheiten bei Reiseimpfungen sollten Sie kennen