Sterblichkeit bei Vogelgrippe ist weiterhin hoch

MANNHEIM (grue). Im diesem Jahr sind bereits zehn Menschen an einer Infektion mit dem Vogelgrippe-Virus H5N1 gestorben. Weltweit sind 15 neue Infektionen bei Menschen gemeldet worden. Das wurde beim Pneumologie- Kongress in Mannheim berichtet.

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Insgesamt ist die Zahl der Vogelgrippe-Opfer gering: In den vergangenen Jahren haben sich insgesamt 278 Menschen vorwiegend in Südostasien mit dem gefährlichen Erreger angesteckt und 168 sind an der Infektion gestorben. H5N1 ist zwar auch für Menschen hochpathogen, wird aber fast ausschließlich bei engem Kontakt zu infiziertem Geflügel übertragen, hat Professor Gernot Rhode vom Klinikum Bergmannsheil in Bochum beim Pneumologie-Kongress in Mannheim berichtet.

Inzwischen tritt das Virus auch außerhalb Asiens in verschiedenen Länder auf, drei der zehn Vogelgrippe-Toten dieses Jahres kommen aus Ägypten und einer aus Nigeria. Unverändert hoch ist offenbar auch die Letalität von erkrankten Menschen. Sie beträgt mindestens 60 Prozent, wobei junge Frauen am meisten gefährdet sind. Das aviäre Influenza-Virus führt zu einer progressiven Pneumonie mit Lympho- und Leukopenie, gefolgt von Multi-organversagen. Als Gegenmaßnahme werden in Analogie zur Infektion mit humanen Influenzaviren Neuraminidasehemmern empfohlen.

"Allerdings gibt es schon jetzt vereinzelt Resistenzen gegen diese Medikamente", sagte Rohde. Er setze deshalb auf Impfstoffe, die sich gegen das potenzielle Pandemie-Virus H5N1 richten. Solche Vakzine sind bereits in Entwicklung. Nach Angaben des Pneumologen haben sie leider nur eine geringe Kreuzreaktivität zwischen verschiedenen H5N1-Virusstämmen.

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