Steroid plus Antibiose hilft bei superinfizierten Ekzemen

WEIMAR (hsr). Bei Patienten - ob Neurodermitiker oder Psoriatiker - mit bakteriell superinfizierten Ekzemen bewährt sich die topische Kombination aus Glukokortikoid plus Antibiotikum zur Kurzzeittherapie. Zu den wirkungsvollsten Präparationen zählt Professor Peter Elsner die Verbindung von Betamethasondipropionat und Gentamicin.

Veröffentlicht:

"Superinfizierte Ekzeme sind komplizierte Ekzeme", sagte der Direktor der Jenaer Universitäts-Hautklinik während einer Veranstaltung des Unternehmens Essex Pharma in Weimar. Denn Staphylococcus aureus, einer der Hauptverursacher dieser Dermatosen mit schwerem Verlauf, könne Exotoxine absondern und damit unspezifische T-Zell-Aktivierungen auslösen.

Das nicht eliminierte Bakterium schädige dann nicht nur die Haut, sondern stimuliere noch dazu die Ekzemerkrankung. Deshalb müsse bei einer solchen Superinfektion sowohl antiinflammatorisch als auch antibiotisch behandelt werden.

Gelbliche Beläge oder Krusten auf den Hautveränderungen sind nach Elsners Angaben erstes Indiz für eine Superinfektion. Gute therapeutische Erfahrungen hat der Dermatologe mit der Kombination aus Betamethasondipropionat und Gentamicin, wie in Diprogenta® enthalten, gemacht.

Dieses Breitspektrum-Antibiotikum erweise sich gegen Staphylococcus aureus und gramnegative Bakterien als signifikant wirksam. Das belege, so Elsner, unter anderem die aktuelle Resistenzstatistik des GENARS (German Network for Antimicrobial Resistance Surveillance).

Der Substanzen-Mix werde - in der Regel begrenzt auf ein bis zwei Wochen Therapie - als Creme oder Salbe täglich und besonders auch auf die nässenden Areale aufgetragen. Denn je größer die Durchfeuchtung der Hautoberfläche sei, desto besser sei ihr Nährboden für Bakterien, sagte der Jenaer Dermatologe.

Danach sollte die Behandlung, falls erforderlich, nur noch mit modernen lokal wirksamen Steroiden, zum Beispiel mit Mometasonfuroat (Ecural®), fortgesetzt werden. Diese modernen topischen Arzneimittel sind nach Aussage von Elsner sicher und haben so gut wie kein atrophogenes Potential.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Peniskopie anbieten

Frauen mit HPV-Läsionen: Auch die Partner untersuchen

Überprüfung des PRAC

Arzneimittel gegen Haarausfall wohl mit suizidalen Gedanken assoziiert

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Praxen beleben das Geschäft

Der richtige Standort für die Arztpraxis: Das ist wichtig

Große Datenbankanalyse

Schwindel als mögliches Warnsignal für Alzheimer

Lesetipps
Mann greift sich an die Brust.

© andranik123 / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

Nahaufnahme wie eine Kind ein orales Medikament einnimmt.

© Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com

Häufiges Problem bei Kindern

Nach Medikamentengabe gespuckt – was tun?