Studie

Stimulation des Rückenmarks lindert Neuropathieschmerz

Diabetiker mit therapierefraktärer peripherer Neuropathie können offenbar von elektrischer Rückenmarksstimulation profitieren.

Veröffentlicht:

DÜSSELDORF. Wie wirkt sich die elektrische Stimulation der Hinterstrangbahnen des Rückenmarks bei diabetesbedingten peripher-neuropathischen Schmerzen aus?

Das hat ein Team mit dem Neurochirurgen Professor Jan Vesper von der Universität Düsseldorf bei 60 Patienten untersucht (Pain 2014, online 29. August).

Gruppe 1 (40 Patienten) erhielt außer konventioneller Therapie - sofern die Probephase mit externen Impulsen erfolgreich verlief - eine epidurale elektrische Rückenmarksstimulation mit dauerhaft implantiertem Impulsgeber.

Die Elektrodenposition wurde so angepasst, dass sich Schmerz- und Parästhesiegebiet überlappten, im Allgemeinen lag sie in der Mittellinie auf einer Höhe zwischen T9 und T12. Gruppe 2 (20 Patienten) bekam eine konventionelle Therapie aber keine Stimulation.

Bei drei Patienten misslang der Testlauf der Stimulation, sie schieden aus. Ein Patient sprang ab. Die übrigen 36 Angehörigen von Gruppe 1 absolvierten die sechsmonatige Nachbeobachtungsphase.

Die Schmerzen wurden mit einer visuellen Analogskala mit 100 Punkten für maximalen Schmerz gemessen. Vor Beginn der Studie lag der Wert in Gruppe 1 bei 73, in Gruppe 2 bei 67 Punkten.

Nach sechs Monaten ergaben sich 31 Punkte (Gruppe 1) und unverändert 67 Punkte (Gruppe 2). Das mittlere Schmerzniveau war nach elektrischer Stimulierung also um 58 Prozent gesunken.

Die Komplikationsraten der Rückenmarkstimulation sind in der Literatur mit 8 Prozent für Infektionen und 30 Prozent für Probleme mit der Elektrode angegeben.

In der Studie wurden die Quoten unterschritten mit Infektionen bei 3 Prozent der Patienten und Elektrodenkomplikationen bei 8 Prozent der Patienten. (rb)

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