Studie: ADHS-Arznei hilft auch Erwachsenen

Medikamente oder Psychotherapie: Wie sollen erwachsene ADHS-Patienten behandelt werden? Jetzt zeigt eine neue Studie: Methylphenidat wirkt besser.

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Erwachsene mit ADHS berichten über Konzentrationsprobleme und erhöhte Impulsivität.

Erwachsene mit ADHS berichten über Konzentrationsprobleme und erhöhte Impulsivität.

© laurent hamels / fotolia.com

HANNOVER (dpa). Arzneimittel mit dem Wirkstoff Methylphenidat können die Symptome bei Erwachsenen mit einer Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) besser lindern als dies allein eine Gruppentherapie oder eine Beratung tun.

Das geht aus einer Studie des Forschungsverbunds zur Psychotherapie der ADHS hervor.

ADHS gilt als Kinderkrankheit, dabei bleiben die Symptome bei 40 bis 60 Prozent der Betroffenen im Erwachsenenalter bestehen.

"Bislang gab es jedoch für das Erwachsenenalter keine größeren kontrollierten Studien, die die Wirksamkeit von Pharmakotherapie und Psychotherapie vergleichen", sagte der Sprecher des Forschungsverbunds ADHD-net, Andreas Warnke vom Universitätsklinikum Würzburg beim Psychotherapiekongress 2012 in Hannover.

Nach den Erkenntnissen der Wissenschaftler deutet alles darauf hin, dass die im Kinder- und Jugendalter etablierten Behandlungsmethoden auch bei Erwachsenen sinnvoll sind.

Studienteilnehmer in vier Gruppen eingeteilt

In sieben Studienzentren wurden 433 Erwachsene mit ADHS in vier Gruppen aufgeteilt und unterschiedlich behandelt.

Ein Viertel der Betroffenen erhielt eine Gruppentherapie sowie den Wirkstoff Methylphenidat, eine weitere Gruppe Beratung und Methylphenidat. Die dritte Gruppe bekam Gruppentherapie und ein Schein-Medikament beziehungsweise Beratung und ein Placebo.

Die medikamentöse Behandlung sei der Therapie mit Placebo insgesamt signifikant überlegen, erklärte Warnke. Die Auswertung der Daten sei aber noch nicht abgeschlossen.

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