Suizid-Hinterbliebene

Teilnehmer für Forschungsprojekt gesucht

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LEIPZIG. Nach dem Tod eines nahestehenden Menschen durch Suizid entwickeln manche Hinterbliebene eine anhaltende komplexe Trauerreaktion. Für sie gibt es bisher kein internetgestütztes Therapieangebot.

Forscher der Universität Leipzig sind davon überzeugt, dass ein solches gerade für diese spezielle Zielgruppe besonders hilfreich sein kann, weil es ortsunabhängig und anonym verläuft. Eine Studie dazu wird von der Roland-Ernst-Stiftung für Gesundheitswesen über zwei Jahre mit 109.000 Euro gefördert.

Die von Professor Anette Kersting, Uniklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Leipzig, entwickelte Internettherapie dauert fünf Wochen und besteht aus insgesamt zehn Schreibaufgaben, denn Schreiben kann dabei helfen, belastende Lebensereignisse und schwierige Emotionen zu verarbeiten, teilt die Universität Leipzig mit.

In verschiedenen Phasen geht es darum, die eigene Auseinandersetzung mit dem Verlust wahrzunehmen, eine neue Perspektive zu entwickeln und ein stärkeres Gefühl von Kontrolle über das eigene Leben zurückzugewinnen. Nach jeweils zwei Schreibeinheiten erhalten die Teilnehmer eine individualisierte Rückmeldung ihres Bezugstherapeuten.

Sie erhalten außerdem regelmäßig Fragen zu ihrem körperlichen und psychischen Befinden. Das Team um Kersting untersucht in den kommenden zwei Jahren, ob durch die Teilnahme an der Webtherapie Ausmaß und Intensität der Trauerreaktionen beeinflusst werden können.

Zudem werden Risiko- und Schutzfaktoren bei der Entstehung einer komplizierten Trauerreaktion genauer betrachtet. Alle erhobenen Daten werden anonymisiert gespeichert und ausgewertet. Über die Homepage erhalten Interessierte detaillierte Informationen zur Studie und Behandlung. (eb)

Kontakt zum Forschungsprojekt "Internetgestützte Therapie für Hinterbliebene nach Verlust eines nahestehenden Menschen durch Suizid" : Tel.: +49 341 97-18943; internettherapie@medizin.uni-leipzig.de; www.psychsom.uniklinikum-leipzig.de

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