MDS

Tiermodell benötigt Stromazellen

Bei Myelodysplastischen Syndromen (MDS) scheint die Transplantation von Stromazellen in Mäuse die Etablierung geeigneter Tiermodelle zu ermöglichen.

Veröffentlicht:

MÜNCHEN. MDS sind eine heterogene Gruppe maligner klonaler hämatologischer Störungen, gekennzeichnet durch ineffektive Hämatopoese, periphere Zytopenien und Knochenmarksdysplasien sowie ein hohes Risiko der Progression zu einer AML.

Nicht zuletzt aufgrund ihrer Heterogenität war es bisher schwierig, Tiermodelle zu etablieren. Ein weiterer Grund dafür, dass die myelodysplastischen Zellen sich im Knochenmark der Maus nicht einnisten, könnte ihre Abhängigkeit von den ebenfalls veränderten Stromazellen im Knochenmark des Patienten sein.

Es gibt nun Hinweise, dass diese Stromazellen genetische Veränderungen aufwiesen und ein fruchtbarer Boden für die Expansion der malignen Zellklone sind. Das führte Professor Andreas Trumpp und sein Team am DKFZ in Heidelberg dazu, es mit einer Doppeltransplantation zu versuchen.

Die Wissenschaftler schlossen 18 MDS-Patienten ein, die den IPSS-Risikogruppen "niedrig" oder "intermediär-1" angehörten. Hämatopoetische Stamm- oder Vorläuferzellen wurden zusammen mit mesenchymalen Stromazellen des jeweils gleichen Patienten in immundefiziente Mäuse übertragen.

In einem erheblichen Anteil der Mäuse, die beide Zelltypen erhalten hatten, etablierte sich eine stabile und lang anhaltende MDS-Hämatopoese, nicht jedoch bei Tieren, die nur die hämatopoetischen Stammzellen bekommen hatten.

Neben dem Knochenmark wurden langfristig auch andere Organe wie die Milz infiltriert. Dieses Modell, so Trumpp, gestattet nicht nur die detailliertere Untersuchung der Biologie dieses Krankheitsbildes, sondern wird auch zur Plattform für neue Therapien. (jfg)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Sonderbericht

Erfolge der CML-Therapie mit besserer Verträglichkeit steigern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Erfolge der CML-Therapie mit besserer Verträglichkeit steigern

© Springer Medizin Verlag

Erfolge der CML-Therapie mit besserer Verträglichkeit steigern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Abb. 1: Schematische Wirkprinzipien verschiedener immuntherapeutischer Ansätze beim Multiplen Myelom

© Johnson & Johnson

Therapie des Multiplen Myeloms

Ebnet die Präzisionsmedizin den Weg zur funktionellen Heilung dieser Neoplasie?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Janssen-Cilag GmbH, Neuss
Abb. 1: APPULSE-PNH-Studie: Hämoglobin-Werte und ARC während des 24-wöchigen Studienzeitraums

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH)

Nach Umstellung auf Iptacopan: Hämoglobin-Wert klinisch relevant verbessert

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Fallbericht

Starker Verdacht auf Kolonkrebs – und das steckte dahinter

Lesetipps
Ein Mann hält sich mit der Hand an die Stirn. Sein Kopf zerbricht in Scherben.

© pathdoc / stock.adobe.com

Alzheimer-Therapie im Wandel

Wie die neuen Antikörper die Versorgung von Demenzkranken verändern