Topische Therapie läßt Basaliome schrumpfen

NEUSS (hsr). Zur lokalen Therapie bei oberflächlichem Basalzellkrebs (Basaliom) steht jetzt der Immunmodulator Imiquimod zur Verfügung. Vorteile für die Patienten der schmerzlosen Therapie, die sich bereits bei Feigwarzen bewährt hat: Hohe Heilungs- und geringe Rezidivraten bei guten kosmetischen Resultaten ohne Narbenbildung.

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Der häufigste Hauttumor mit etwa 100 000 Neuerkrankungen pro Jahr allein in Deutschland ist das Basalzellkarzinom. Jährlich steigt dabei die Inzidenz um bis zu sechs Prozent, wie Professor Enno Christophers, Dermatologe aus Kiel, auf der Pressekonferenz des Unternehmens 3M Medica in Neuss zur Indikationserweiterung von Imiquimod (Aldara®) berichtet hat.

Der Tumor, drei- bis fünfmal häufiger als das spinozelluläre Plattenepithelkarzinom, gehört mit dem Spinaliom, den aktinischen Keratosen und dem Morbus Bowen zu den hellen Hautkrebsformen. Der Tumor kann invasiv werden und tritt bevorzugt an lichtexponierten Hautflächen auf: zu 40 Prozent am Kopf und zu 60 Prozent an Rumpf und Extremitäten.

Basaliom wächst langsam und macht lange keine Beschwerden

Das oberflächliche Basaliom, das, wie Professor Eggert Stockfleth berichtet hat, zunächst als dünne, verfärbte Hautstelle auffällt, wächst zumeist langsam über Jahre, ohne Beschwerden zu verursachen. Bisher galten nach Aussage des Dermatologen von der Charité in Berlin Operation, Kryotherapie oder Methoden wie das Abtragen mit elektrischer Schlinge als Therapieverfahren der Wahl, für die Patienten aber verbunden mit Schmerzen und Narben.

Behandlung verursacht keine Narben und ist schmerzfrei

Die topische Therapie mit der fünfprozentigen Imiquimod-Creme hingegen sei völlig schmerzfrei und hinterlasse keine Narben. Das Präparat wird fünfmal pro Woche über sechs Wochen auf die erkrankte Hautstelle aufgetragen.

Der Immunmodulator erzeuge im Gewebe eine starke zelluläre Immunantwort, so Stockfleth, und aktiviere das geschwächte lokale Immunsystem, wodurch die Krebszellen zerstört werden. Für vorübergehende Rötungen oder Hautkrusten sorge die lang anhaltende Freisetzung von Zytokinen wie TNF alpha und Interleukinen. Solche Rötungen sind gewollt und ein positives Zeichen des Heilungsprozesses.

Mehr als 1000 Patienten sind nach Angaben von Stockfleth in Studien mit der Creme erfolgreich behandelt worden. Zwölf Wochen nach Ende der Therapie lagen die Heilungsraten bei 82 Prozent. Dieser Erfolg bestätigte sich ein Jahr später: 93 Prozent der Patienten blieben ohne Rezidive. Stockfleth: "Drei bis vier Prozent Rezidivquote entspricht der Rezidivquote bei chirurgischen Verfahren." Der Krankheitsverlauf wird noch fünf Jahre dokumentiert.

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