Tuberkulose ist weltweit auf dem Vormarsch

BERLIN (wma). Das Ziel der Weltgesundheitsorganisation WHO, die Tuberkulose bis 2050 zu eliminieren, scheint in weiter Ferne. Weltweit ist die Erkrankung auf dem Vormarsch, und außerdem erschweren zunehmende Resistenzen die Behandlung.

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Weltweit erkranken auch heute noch etwa neun Millionen Menschen pro Jahr an Tuberkulose, und zwei Millionen Menschen sterben an der Infektionserkrankung. Besonders besorgniserregend sind die zunehmenden Resistenzen, wie Dr. Christian Gunneberg von der WHO in einer Pressekonferenz im Vorfeld des Welttuberkulosetages berichtet hat.

Nach dem aktuellen Tuberkulose-Bericht der Weltgesundheitsorganisation WHO erkrankten 2006 etwa 500 000 Patienten an multirestistenter Tuberkulose (MDR), sagte Gunneberg in der Veranstaltung des Koch-Metschnikow-Forums in Berlin. Ein beträchtlicher Teil der Erkrankungen - in Lettland sind es etwa 20 Prozent - wird zu denen mit extrem resistenten Erregern gerechnet, die auch gegen die Mittel der zweiten Generation resistent sind.

Von den 20 Gebieten mit der höchsten MDR-Verbreitung liegen 14 in Ländern der früheren Sowjetunion, vier in China.

In Deutschland sind die Zahlen mit einer Inzidenz von 6,6 Neuerkrankungen von 100 000 Einwohnern immer noch rückläufig. Trotzdem müsse man wachsam bleiben, sagte Dr. Walter Haas vom Robert-Koch-Institut. Tuberkulose-Erkrankungen konzentrieren sich vor allem auf die Stadtstaaten und treten gehäuft bei Patienten mit Migrationshintergrund auf. Über 50 Prozent der neuen Tuberkulose-Erkrankungen findet man aber bei Personen, die in Deutschland geboren sind. Bei den zahlreichen Erkrankten aus den osteuropäischen Ländern liegt die MDR-Rate bei bis zu 16,8 Prozent.

Lesen Sie dazu auch: Trotz sinkender Inzidenz - TB bleibt in Deutschland eine Gefahr

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