Genomanalyse

Über 50 neue Arthrose-Gene entdeckt

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MÜNCHEN. Eine Forschergruppe hat 52 bisher unbekannte Veränderungen im Erbgut entdeckt, die mit Arthrose in Verbindung stehen. Dadurch verdoppelt sich die Anzahl der diesbezüglich bekannten Stellen, heißt es in einer Mitteilung des Helmholtz Zentrums.

Die Studie wurde von Professor Eleftheria Zeggini geleitet, die jetzt am Helmholtz Zentrum München tätig ist, zuvor aber am Wellcome Sanger Institute, Cambridge.

Für die Studie haben die Forscher gemeinsam mit dem Unternehmen GlaxoSmithKline das Erbgut von über 77.000 Arthrosepatienten analysiert und mit dem von mehr als 370.000 gesunden Menschen verglichen (Nature Genetics 2019; 51:230–236).

Die Proben stammten aus der arcOGEN-Studie sowie der UK-Biobank im Vereinigten Königreich. Die Wissenschaftler schlossen dabei verschiedene Arthrosetypen mit ein, darunter auch solche im Knie- und Hüftbereich.

Um herauszufinden, welche Gene für die Erkrankung ursächlich sind, hatte das Team zusätzlich zum Erbgut auch funktionelle Genomdaten aufgenommen, sowie die Genaktivität und Proteinexpression analysiert.

So konnten sie nachvollziehen, welche Gene besonders oft abgelesen und zu Proteinen umgesetzt wurden. Das entsprechende Gewebe stammte von Arthrose-Patienten, die sich einer Gelenkersatzoperation unterzogen hatten.

Durch das Zusammenführen mehrerer verschiedener Datensätze identifizierten die Forscher die Gene, die sehr wahrscheinlich ursächlich für die Arthrose sind. Zehn davon sind bereits Ziel von Medikamenten, die sich entweder in der klinischen Entwicklung befinden oder bereits gegen Arthrose und andere Krankheiten zugelassen sind.

Den Forschern zufolge wären diese Medikamente vielversprechende Kandidaten, um sie im Einsatz gegen Arthrose zu testen.(eb)

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