Kommentar zu riskanten Blutdruckschwankungen

Ungesundes Auf und Ab

Nicht nur die Höhe, auch das Schwanken der Blutdruckwerte kann negative klinische Folgen haben. Daten der CARDIA-Studie bestätigen das ein weiteres Mal.

Dr. Robert BublakVon Dr. Robert Bublak Veröffentlicht:

Weisen Patienten stark schwankende Blutdruckwerte auf, wird das oft situativen Ursachen zugeschrieben. Und das ist ja auch nicht verkehrt. Falsch wäre es allerdings, dem hämodynamischen Auf und Nieder die klinische Wertigkeit abzusprechen. Denn selbst dann, wenn sich die Werte im Normbereich befinden, sind systolische oder diastolische Schwankungen mit kardiovaskulären Folgen assoziiert.

Wie schon zuvor, sind es auch diesmal Daten der US-amerikanischen CARDIA-Studie, die auf diesen Umstand hinweisen. Konnten die Forscher schon früher zeigen, dass von Messung zu Messung stark abweichende Blutdruckwerte ein Risiko etwa für koronare Herzkrankheit und Zerebralinsulte darstellen, haben sie sich in ihrer aktuellen Analyse auf die Herzinsuffizienz konzentriert. Und es zeigt sich: Je stärker die Variabilität der verschiedenen Blutdruckmesswerte ausfällt, desto stärker weisen echokardiografische Parameter auf Hypertrophie, systolische und diastolische Funktionsstörungen hin.

Zwar handelt es sich bei den im Herzecho gemessenen Parametern zunächst einmal um Surrogate. Allerdings ist es pathophysiologisch plausibel, dass die schwankenden Drücke zum myokardialen Umbau beitragen. Zu vermuten ist schließlich, dass es weniger die zyklischen Veränderungen des Blutdrucks sind, die ungute Folgen nach sich ziehen. Eher dürften nichtzyklische, erratische Schwankungen die Wurzel des kardialen Übels sein. Das zu klären, wären wohl Langzeitmessungen des Blutdrucks nötig – und nicht nur punktuelle in großem Abstand, wie in CARDIA geschehen.

Lesen sie auch
Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
PAP senkt Mortalität signifikant

© ResMed

Lancet: Neue Meta-Analyse

PAP senkt Mortalität signifikant

Anzeige | ResMed Germany Inc.
Wie UKPS den Weg zurück in die Therapie öffnet

© ResMed

PAP scheitert oft

Wie UKPS den Weg zurück in die Therapie öffnet

Anzeige | ResMed Germany Inc.
Schlafstörungen als Warnsignal

© shapecharge | iStock

Früherkennung Demenz

Schlafstörungen als Warnsignal

Anzeige | ResMed Germany Inc.
Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

© Springer Medizin Verlag

Intens. Video-Podcast

Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Mann mit Pflaster auf Oberarm gibt Daumen-hoch-Zeichen

© U_Photo / Shutterstock

Impflücken bei Chronikern

Senkung von Morbidität und Mortalität durch bessere Vorsorge

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion von Gilead Sciences beim DÖAK 2025 von links: Dr. Nazifa Qurishi, Fachärztin für Innere Medizin und Infektiologie, Gemeinschaftspraxis Gotenring Köln; Kelly Cavalcanti, HIV-Aktivistin und Referentin für Gesundheit und Empowerment, Köln, und Martin Flörkemeier, Senior Director Public Affairs, Gilead Sciences, München

© Gilead

Unternehmen im Fokus

HIV-Versorgung: Vertrauen in unruhigen Zeiten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Multimodaler Ansatz zur Regeneration der Darmbarriere

© Steffen Kögler / stock.adobe.com

Reizdarmsyndrom und Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Multimodaler Ansatz zur Regeneration der Darmbarriere

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Abb. 1: Symptomverbesserung unter Upadacitinib zu Woche 8 und 52

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [2]

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

Erste Real-World-Daten bei Colitis ulcerosa und neue Langzeitdaten bei Morbus Crohn zu Upadacitinib

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG, Wiesbaden
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neuartige Ansätze

CAR-T-Zellen bilden Antikörper gegen Rheumatoide Arthritis

Lesetipps
Kommunikationsexperte Sven Blumenrath

© Michaela Schneider

Gegen unerwartete Gesprächssituationen gewappnet

Tipps für MFA: Schlagfertigkeit im Praxisalltag

Geimpft mit Varilrix: Wie nun gegen Herpes zoster impfen?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Geimpft mit Varilrix: Wie nun gegen Herpes zoster impfen?