CONTRA

Union gegen Regelversorgung

Veröffentlicht:

Die Unions-Fraktion im Bundestag lehnt die Regelversorgung von Schwerstabhängigen mit synthetisch hergestelltem Heroin (Diamorphin) ab.

Der Gesundheitsexperte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jens Spahn, sagte, der Einsatz der Ersatzdroge Methadon sei ähnlich erfolgreich und billiger als Diamorphin. So koste die Abgabe von synthetischem Heroin an 1000 Bedürftige den Staat knapp 20 Millionen Euro im Jahr und damit etwa das Dreifache wie die Methadonbehandlung. Bei einer staatlichen Heroinabgabe zeigten Erfahrungen aus der Schweiz zudem, dass sich der Kreis der Betroffenen ausweite. Ziel müsse es aber sein, die Abhängigen von der Droge wegzubringen.

Innerhalb der CDU ist dieser Standpunkt allerdings umstritten. So will beispielsweise die kürzlich erst in ihrem Amt bestätigte Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) die Heroinambulanzen in ihrer Stadt nicht aufgeben.

Auch einige CDU-regierte Länder sind für eine Fortführung des Projekts. Hamburgs Ministerpräsident Ole von Beust wirbt für eine Bundesratsinitiative, um die Abgabe von Diamorphin an Schwerstabhängige als Option zu ermöglichen. Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) will eine solche Initiative unterstützen. Jetzt deutet sich ein Kompromiss ab. Am Wochenende hat sich der Vorsitzende der Unionsfraktion, Volker Kauder, für die Weiterbehandlung jener 330 Patienten ausgesprochen, die am Heroinprojekt teilnehmen. Es sollen jedoch keine weiteren Patienten in ähnliche Projekte aufgenommen werden. (Smi)

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Heroin als Arznei - das ist sinnvoll!

Lesen Sie dazu auch: "Dann geht der Teufelskreis von vorne los!" Studie: Heroinbehandlung ist Methadonsubstitution überlegen Pro: Breite Koalition für Fortführung

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Drei alltagstaugliche Techniken

Schlagfertiger werden: Tipps für das Praxisteam

„Ich mag es, wenn viel los ist“

Ärztin, Mutter, Forscherin: Diana Ernst tanzt gerne auf vielen Hochzeiten

Lesetipps
Ein Vater und seine Tochter sitzen am Steg eines Badesees

© Patrick Pleul/dpa

Epidemiologisches Bulletin

Steigende Temperaturen sorgen für Ausbreitung von Vibrionenarten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung