Unterstützung für den Kampf gegen Aids

DAR-ES-SALAAM (gvg). HIV-Kontrolle in Afrika bedeutet mehr als nur Pillen ausgeben. Das Programm Secure-the-Future leistet Unterstützung bei Diagnostik, Therapie und Bewältigung der sozialen Folgen der HIV-Epidemie.

Veröffentlicht:

Mit 1,4 Millionen HIV-Infizierten ist Tansania das Land, das nach UNAIDS-Daten weltweit am viertstärksten von der HIV-Pandemie betroffen ist. In einigen Brennpunkten, etwa der Region um den Victoriasee und im Umfeld der Metropole Dar-es-Salaam, liegt die HIV-Prävalenz im zweistelligen Bereich.

Dort haben die vergangenen Jahrzehnte zu teilweise erheblichen sozialen Verwerfungen geführt. So gibt es Dörfer im Bezirk Kibaha nahe Dar-es-Salaam, in denen jedes zweite Kind seine Eltern durch Aids verloren hat.

Das Secure-the-Future-Programm der Bristol-Myers-Squibb Foundation (BMSF) leistet hier Unterstützung, indem es finanziell und logistisch bei der Gründung zahlreicher Großmutter-Gruppen behilflich ist, die sich um die Waisenkinder kümmern.

HIV vor allem in den Fischerdörfern

"Bisher wurden allein in Kibaha 45 Großmutter-Gruppen mit 760 Großmüttern aufgebaut", betonte Beryl Mohr, Associate Director bei der BMSF.

Am Victoriasee, wo HIV vor allem in Fischerdörfern wütet, konzentrieren sich die Förderbemühungen derzeit auf die Unterstützung einheimischer mobiler Diagnostik- und Beratungsgruppen.

"Pro Termin machen wir 100 bis 200 HIV-Tests auf freiwilliger Basis und überweisen die HIV-Positiven ans Therapiezentrum", sagt Ana Kajuna von der lokalen Nichtregierungsorganisation TADEPA, die das Beratungsprogramm organisiert.

Zusätzlich zu den Tests werden Infomaterial und Kondome ausgehändigt. Dabei geht es auch darum, die Stigmatisierung zu durchbrechen, die eine HIV-Infektion in Afrika immer noch oft bedeutet.

Therapiezentrum für Kinder

Speziell für HIV-positive Kinder hat die BMSF in Partnerschaft mit dem US-amerikanischen Baylor College in Mwanza am Südufer des Victoriasees ein Therapiezentrum für Kinder aufgebaut, das im Februar 2011 seinen Betrieb aufgenommen hat.

Dort werden derzeit über 600 Kinder behandelt, rund 400 von ihnen unter antiretroviraler Therapie. Auch hier bildet die psychosoziale Betreuung einen wichtigen Pfeiler des Versorgungskonzepts.

"Wir kümmern uns etwa um die Ernährungsberatung und fördern den Austausch der Jugendlichen untereinander", erläuterte die Krankenschwester Mwajuma Mgawe.

So wurde ein Teenager-Club aufgebaut, in dem sich derzeit regelmäßig über 70 junge Patienten einmal im Monat treffen. Sie werden dabei spielerisch für wichtige Themen wie Medikamenten-Compliance und die Gefahr der Weitergabe von HIV sensibilisiert.

Mehr zum Thema

Fragwürdiger Nutzen der ART-Simplifizierung

Wie wenig ist genug?

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Portraits: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Die Schilddrüse tickt in jedem Lebensalter anders

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wie kann man Impfskeptiker überzeugen?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Wie kann man Impfskeptiker überzeugen?

Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren

Ein Mann greift sich an den Fuß.

© Jan-Otto / Getty Images / iStock

Therapievergleich

Akuter Gichtanfall: Am Ende machen alle Wirkstoffe ihren Job