Kommentar zu steigenden Geburtenzahlen

Viele Kinder, zu wenige Ärzte

Die steigenden Geburtenzahlen ziehen einen höheren Bedarf an Pädiatern nach sich. Ärztemangel ist hier programmiert.

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:

Denn erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt. Vor fünf Jahren wurden in Deutschland knapp 715.000 Kinder geboren, 2018 waren es gut 70.000 mehr. Höhere Einwohnerzahlen aufgrund der starken Zuwanderung, aber auch eine leicht gestiegene durchschnittliche Kinderzahl je Frau, vor allem im Alter jenseits der 40, sind Gründe für diese Entwicklung, die natürlich auch Folgen für die ärztliche Versorgung hat.

70.000 zusätzliche Kindervorsorgeuntersuchungen für jeden Jahrgang müssen erst einmal erbracht werden, auch wenn sich diese Kinder über ganz Deutschland verteilen. Mehrarbeit machen auch die vor einigen Jahren geschaffenen neuen Vorsorgeuntersuchungen wie die U7a. Insgesamt ist das Vorsorgeprogramm von neun auf 14 Untersuchungen ausgebaut worden.

Sonderbedarfszulassungen für Pädiater in mehreren KVen sowie 400 zusätzliche Kinderarztsitze durch die neue Bedarfsplanung sind eine logische Folge der Entwicklung. Wartezeiten und Aufnahmestopps in vielen Pädiater-Praxen werden sich auch in Zukunft kaum vermeiden lassen. Bedarfsplanung ist schwer, wie sich immer wieder zeigt. Der neue „Kinderreichtum“, wenn man davon schon sprechen mag, macht das Nachwuchsproblem an anderer Stelle allzu deutlich.

Lesen Sie dazu auch: Geburten/Neugeborenen-Statistik: Wieder mehr Babys in Deutschland

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