Vitamin-C-Prophylaxe nutzt vor allem Kindern und Sportlern

NEU-ISENBURG (mut). Vitamin-C-Präparate zur Erkältungsprophylaxe sind populär - doch sie schützen nur Menschen vor Erkältungen, die Kälte und starker körperlicher Belastung ausgesetzt sind, hat jetzt eine große Meta-Analyse ergeben. Immerhin: Völlig unnütz ist die Nahrungsergänzung auch für Bewegungsmuffel nicht. So läßt sich die Erkältungsdauer mit dem Vitamin etwas verkürzen.

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Die Analyse umfaßte 55 Studien, in denen die Nahrungsergänzung von täglich mehr als 200 mg Vitamin gegen Placebo geprüft wurde (PLoS Medicine 2/6, 2005, 0503).

In 29 dieser Studien mit über 11 000 Menschen wurde geschaut, ob Erkältungen mit Vitamin-C-Prophylaxe weniger häufig sind als mit Placebo. Dies war jedoch nicht der Fall. Nur in sechs Studien mit Marathonläufern, Schülern einer Skischule und Soldaten bei Arktis-Einsätzen ließ sich die Erkältungsrate reduzieren - und zwar um die Hälfte.

In 30 Studien (knapp 10 000 Teilnehmer) wurde geschaut, ob bei Teilnehmern mit Vitamin-C-Prophylaxe die Dauer von Erkältungen reduziert ist. Das Ergebnis: Mit Vitamin C war die Erkältungsdauer bei Kindern um 14, bei Erwachsenen um acht Prozent reduziert. Kinder mit Vitamin C waren bei einer einwöchigen Erkältung folglich einen Tag weniger krank als Kinder mit Placebo.

In sieben Studien (3300 Teilnehmer) wurde schließlich geprüft, ob man bei einer beginnenden Erkältung mit einer Vitamin-C-Therapie die Dauer der Erkältung reduzieren kann. Hier ergab nur eine Studie einen Vorteil, und zwar nur dann, wenn das Vitamin hoch dosiert wurde.

Die 1300 Teilnehmer dieser Studie bekamen bei Symptombeginn einmalig vier oder acht Gramm Vitamin C oder Placebo. Mit Placebo dauerte die Erkältung im Schnitt dreieinhalb Tage, mit vier Gramm Vitamin C knapp über drei Tage und mit acht Gramm etwa zweieinhalb Tage.

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