Kommentar

Vitamin D ist kein Doping für die Knochen

Eine aktuelle Metaanalyse nährt Zweifel am Nutzen von Vitamin-D-Präparaten zur Prävention von Osteoporose.

Von Dr. Elke Oberhofer Veröffentlicht:

Die Tage von Vitamin D als Panazee sind gezählt. Die Studien mehren sich, die diesen Mythos ins Wanken bringen. Jetzt also zu allem Überfluss noch eine Metaanalyse, die den Nutzen des Vitamins als knochenkräftigendes Elixier in Zweifel zieht.

Richtig ist, dass Vitamin D die Kalziumresorption im Darm fördert. Nicht richtig ist, dass damit automatisch mehr Kalzium in den Knochen gelangt.

Die Analyse von 23 randomisierten kontrollierten Studien hat ergeben: Frauen mittleren Alters, die regelmäßig Vitamin-D-Präparate schluckten, konnten damit ihre Knochendichte nicht verbessern, und zwar unabhängig von Dauer und Dosis der Vitaminzufuhr.

Einigen Zusammenhängen ist man erst kürzlich auf die Spur gekommen: Wenn zum Beispiel zu wenig Kalzium im Blut zirkuliert, holt es sich der Körper aus dem Knochen. Die Normokalzämie hat offenbar Priorität vor einem gesunden Skelett.

Eine Vitamin-D-Ergänzung ohne zusätzliches Kalzium von außen hätte in diesem Fall wenig Sinn.

Umgekehrt ist es auch sinnlos, die Knochen mit Vitamin D zu "dopen", wenn genug Kalzium vorhanden ist. Anders ausgedrückt: Ein gesunder Knochen wird durch Vitaminpillen nicht stärker.

Lesen Sie dazu auch: Osteoporose: Vitamin D stärkt gesunde Knochen nicht

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