Epidemien

Warmes Klima begünstigt Ebola-Virus

Steigt die globale Temperatur deutlich an, erhöht das die Wahrscheinlichkeit von Ebola-Epidemien auf das 1,6-Fache, sagen britische Forscher.

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London. Die Regionen, in denen Ausbrüche von Infektionen mit dem Ebola-Virus auftreten können, weiten sich zukünftig aufgrund des Klimawandels aus, Ausbrüche werden wahrscheinlicher. Dabei spielt es keine Rolle, welches Klimawandelszenario zugrunde gelegt wird. Das ist ein Ergebnis einer britischen Studie (Nature Commun 2019, online 15. Oktober).

Für die Studie hatten Wissenschaftler um Dr. David Redding vom Zentrum für Biodiversität und Umweltforschung des University College London ein mathematisches Modell verwendet, das in der Vergangenheit bereits korrekt Ebola-Ausbrüche in Afrika vorhergesagt hatte. Dafür verwendete das Modell Daten über die lokale Gesundheit von Wirtstieren der Erreger, Kontaktfrequenzen zwischen Menschen und Wirtstieren, Strategien zur Krankheitseindämmung, Veränderungen im Klima, Zuwächse in der Weltbevölkerung und Änderungen in der Gesundheitsversorgung der einzelnen Regionen.

Das Modell aus Großbritannien gab Ebola-Ausbrüche in West- und Zentral-Afrika als besonders wahrscheinlich an, vor allem solche in Nigeria, Ghana, Kenia und Ruanda. In diesen Staaten bestehe nicht nur das Risiko für größere Epidemien, sondern auch für mehrere kleinere Ausbrüche, schreiben die Autoren. Bisher waren dort noch keine Ausbrüche gemeldet worden, heißt es in einer Mitteilung zur Studie.

Bei den Szenarien mit stärkerer Zunahme der globalen Erwärmung und langsamer sozioökonomischer Entwicklung gehen die Autoren von einer 1,6fachen Wahrscheinlichkeit aus, dass ein Ebola-Ausbruch stattfindet im Vergleich zu Szenarien mit gemäßigter Erwärmung des Erdklimas. Die Wissenschaftler folgern daraus, dass die Regionen, die aufgrund des Klimawandels besonders von Krankheitsausbrüchen bedroht sind, zu Prioritätsorten erklärt werden sollten, um dort mehr Überwachung von Erregern vorzunehmen und so zukünftige Ausbrüche zu verhindern. (mmr)

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