Kommentar

Was die Uni Mainz jetzt richtig macht

Von Michael Hubert Veröffentlicht:

Eine Form der Krisenkommunikation ist die Salami-Taktik. Nur scheibchenweise wird gesagt, was eh schon bekannt ist. Sehr gerne nutzen Politiker diese Taktik.

Ganz anders geht das Uniklinikum Mainz mit den Todesfällen im Zusammenhang mit verunreinigten Infusionslösungen um. Hier heißt das Motto: totale Offenheit. Es wird nichts verschwiegen, schon gar nicht verharmlost und abgewiegelt. Vielmehr sind die Verantwortlichen selbst an die Öffentlichkeit gegangen und haben zudem Selbstanzeige erstattet.

Dieses Vorgehen ist aus mehreren Gründen vorbildlich. Erstens aus allgemeiner Sicht. Denn letztlich kommt doch immer alles ans Tageslicht. Zweitens: Wer verschweigt und sich um Aussagen drückt, macht sich unglaubwürdig. Und drittens: Die Öffentlichkeit nimmt dies immer als Schuldeingeständnis wahr.

Der wohl wichtigste Punkt dürfte viertens sein: Nur lückenlose Aufklärung der Vorfälle mit drei toten Säuglingen kann Ähnliches in Zukunft verhindern. Dazu will das Klinikum mit aller Macht beitragen: Problem erkennen und abstellen. Zum künftigen Schutz der eigenen Patienten und auch jener in anderen Kliniken.

Lesen Sie dazu auch: Drei tote Säuglinge in Mainz - Uniklinik sucht das Leck Koalition will einheitliche Hygiene-Regeln

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Lesetipps
Junger Mann mit Schmerzen im unteren Rückenbereich.

© anut21ng Stock / stock.adobe.com

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lungenkrebs so früh wie möglich erkennen und damit die Heilungschancen erhöhen helfen soll das neue Früherkennungsprogramm, das der G-BA beschlossen hat.

© Sascha Steinach / ZB / picture alliance

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung