Weiterhin unklar: Schweinegrippe, wie brach sie aus?

GENF (dpa). Die WHO wehrt sich gegen den Vorwurf, Ängste zu schüren. Derzeit sei nicht absehbar, wie sich das veränderte Virus ausbreiten werde, hieß es in Genf.

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"Wir bemühen uns um Ausgewogenheit, müssen aber auch bedenken, dass versteckte Krankheiten eine große Auswirkung auf die Bevölkerung haben können", sagte der WHO-Sekretär für Gesundheitssicherheit Keiji Fukada. Noch immer wisse die WHO nicht, wie die Krankheit in Nordamerika oder Mexiko ausgebrochen sei.

Der WHO war vorgeworfen worden, Angst zu schüren, ihre Informationskampagne stünde in keinem Verhältnis zu den wirklichen Problemen. So seien weit unter 100 Menschen an der Grippe gestorben, aber 100 000 Menschen stürben jeden Tag an Hunger und seinen Folgen.

Als sich die Krankheit, von der der WHO nun fast 5300 bestätigte Fälle mit 61Toten vorliegen, vor wenigen Wochen ausgebreitet habe, habe man zunächst nur leichte Fälle und dann plötzlich Todesfälle bei jungen und sonst gesunden Erwachsenen gehabt, argumentierte Fukuda. Dieser außergewöhnliche Verlauf müsse ständig beobachtet werden. "Wir sind nicht sicher, ob die Krankheit weiterhin leicht oder schwer verlaufen wird - das versuchen wir immer noch herauszufinden."

Die Zahl der Toten durch das Schweinegrippe-Virus ist weltweit bis Dienstag auf 61 gestiegen. Wie das EU-Zentrum für Seuchenbekämpfung (ECDC) in Stockholm mitteilte, entfallen davon 56 auf Mexiko. Drei Kranke starben in den USA und je einer in Kanada und Costa Rica. Die Zahl der bestätigten Krankheitsfälle betrug weltweit 5288, davon 2618 in den USA und 2059 in Mexiko. Das neue H1N1-Virus wurde weltweit mittlerweile in mehr als 30 Ländern nachgewiesen.

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