Welche Impfungen in letzter Minute?

Auch bei kurzfristigen Reisen gibt es noch Möglichkeiten sich vor Infektionen auf der Reise zu schützen.

Von Privatdozent Tomas Jelinek Veröffentlicht:

Optimal für die medizinische Reisevorbereitung ist eine Vorlaufzeit von sechs bis acht Wochen, damit eventuell benötigte Impfungen rechtzeitig durchgeführt, über weitere prophylaktische Maßnahmen Informationen eingeholt und zum Beispiel benötigte Medikamente besorgt werden können.

Alle Impfungen up to date vor dem Check-in? © kwerensia / fotolia.com

Alle Impfungen up to date vor dem Check-in? © kwerensia / fotolia.com

© kwerensia / fotolia.com

Doch auch bei kurzfristigeren Reisen gibt es für Reisende noch einige Möglichkeiten, sich vor gesundheitlichen Problemen in der Ferne zu schützen. Auffrischimpfungen gegen Tetanus, Diphtherie oder Polio können auch noch in letzter Minute durchgeführt werden, da ihre Schutzwirkung innerhalb von 3 Tagen eintritt.

Auch eine Hepatitis-A-Impfung ist für eine Vielzahl von Reiseländern sehr sinnvoll und kann wegen der langen Inkubationszeit der Krankheit auch kurz vor Reiseantritt noch durchgeführt werden.

Eine Immunität ist nach zwei Wochen erreicht und verhindert damit in der Regel den späteren Ausbruch von Hepatitis A. Bei Risikoreisenden sollten auch eine Typhus- und eine tetravalente Meningokokken-Impfung durchaus noch kurz vor Reiseantritt durchgeführt werden, da zwar die Schutzwirkung erst nach sieben bis zehn Tagen einsetzt, aber in den meisten Fällen mit dem Ausbruch dieser Krankheiten innerhalb der ersten Reisetage nicht zu rechnen ist.

Problematisch sind die Impfungen gegen Tollwut und Hepatitis B, da für einen ausreichenden Schutz hier mehrere Injektionen nötig sind, die sich über drei bis vier Wochen erstrecken. Gilt eine Einreisevorschrift für eine Gelbfieber-Impfung, so muss diese mindestens zehn Tage vor der Einreise erfolgt sein.

Bei Infektionsrisiko ist aber auch in noch kürzerem Abstand zum Reisebeginn eine Impfung sinnvoll. Für die Last-Minute-Malariaprophylaxebieten sich Atovaquon/Proguanil oder Doxycyclin an. Bei beiden muss erst einen Tag vor Betreten des Malariagebietes mit der Einnahme begonnen werden.

Infos zur Reisemedizin: www.crm.de

Mehr zum Thema

Glosse

Die Duftmarke: Im Impfwahn

Pandemie-Nachlese

COVID-Impfung hat auch Herz und Gefäße geschützt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Rechtzeitig eingefädelt: Die dreiseitigen Verhandlungen zwischen Kliniken, Vertragsärzten und Krankenkassen über ambulantisierbare Operationen sind fristgerecht vor April abgeschlossen worden.

© K-H Krauskopf, Wuppertal

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“