Wer trotz COPD 50 Meter gut schafft, kann ohne Sorge fliegen

OSLO (ikr). Ob Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenkrankheit (COPD) flugtauglich sind, läßt sich ganz einfach beurteilen: Sie brauchen keine zusätzliche Sauerstoffversorgung, wenn sie mindestens 50 Meter gehen können, ohne dabei kurzatmig zu werden. Auf diese kurze Formel haben norwegische Forscher die Ergebnisse einer Studie unter realen Flugbedingungen gebracht.

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Bisherige Empfehlungen zur Flugtauglichkeit von COPD-Kranken sind nicht einheitlich und beruhen im wesentlichen auf Analogieschlüssen aus pathophysiologischen Beobachtungen und Flugsimulationen in Druckkammern. Jetzt hat eine Arbeitsgruppe um Dr. Aina Aker¢ aus Oslo 18 COPD-Kranke auf einem knapp sechsstündigen Flug untersucht (Eur Respir J 25, 2005, 725).

Alle Patienten befanden sich vor der Reise in stabilem Zustand, das heißt, sie konnten mindestens 50 Meter gehen, ohne stark kurzatmig zu werden. Sie hatten seit mindestens zwei Monaten keine Exazerbation. Der O2-Partialdruck vor dem Flug lag über 9,3 kPa. Die Patienten hatten keine Zeichen einer kardialen oder neurologischen Erkrankung und waren nicht anämisch.

Trotz beträchlicher Abnahme des O2-Partialdrucks bis zum Erreichen der Reiseflughöhe tolerierten nahezu alle Patienten den Flug gut - sowohl im Sitzen als auch bei leichter Aktivität: 73 Prozent hatten keine Atemnot, 17 Prozent wurden nur leicht kurzatmig.

Eine ähnliche Faustregel wie die der norwegischen Forscher empfiehlt Dr. Thomas Küpper aus Düsseldorf: Die Patienten sollten mindestens 80 Meter ohne fremde Hilfe gehen und zwölf Stufen beschwerdefrei steigen können. Dies gelte nur für Patienten, die nicht noch zusätzliche Risiken haben.

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