Die hausärztliche Berufspolitik könnte man derzeit als gemütlich missverstehen. Freilich gibt es genug zu tun. Aber es muss ja noch gleich der radikale Proteststurm sein.
Die Herbsttagung des Bündnisses Junger Ärztinnen und Ärzte fördert viel Unzufriedenheit mit der Weiterbildung zutage. Einen Ärztekammerpräsidenten haben sie auf ihrer Seite. Der mahnt zur Eile, „sonst fliegt uns das System um die Ohren!“
Die Allgemeinmedizin hinkt bei den Weiterbildungsabschlüssen im Vergleich zu anderen Arztgruppen stark hinterher, berichtet der Hausärztinnen- und Hausärzteverband auf der practica. Wie hoch die Quote sein sollte, darüber gehen die Meinungen auseinander.
Dr. Markus Beier, Co-Vorsitzende des Hausarztverbandes, will sich mit Gesundheitskiosken nicht anfreunden – anerkennt aber regionalspezifischen Koordinations- und Beratungsbedarf.
Sind KVen ein notwendiges Übel oder geht es besser ohne sie? Die Meinungen zu diesem Thema gehen beim berufspolitischen Oktoberfest des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes auf der practica weit auseinander.
Der Deutsche Hausärztinnen- und Hausärzteverband fordert einen Krisengipfel, der sich mit der Stabilisierung und Förderung der hausärztlichen Versorgung beschäftigen soll – und bastelt an einer Protestkampagne.
Nach den KVen in Baden-Württemberg und dem Saarland zieht nun auch die KV Niedersachsen unmittelbar Konsequenzen aus dem Urteil des Bundessozialgerichts zur Sozialversicherungspflicht eines Pool(zahn)arztes.
Zu kleiner Leistungskatalog für Hybrid-DRG, bürokratische Hürden, schwierige Abgrenzung der Leistungen: Die Verbände sind noch nicht glücklich mit dem Entwurf zur Verordnung über die sektorengleiche Vergütung.
In Thüringen warnt ein Bündnis der Berufsverbände von Ärzten und Psychotherapeuten vor der Zerstörung ambulanter Strukturen und den Kollaps der Gesundheitsstrukturen.
Was tun, um die Gesundheitsversorgung zukunftsfest aufzustellen? Ein Rat beim 22. Europäischen Gesundheitskongress: Öfter mal schauen, was andere Länder besser machen – und warum.
Eigentlich sollte das DMP Adipositas im Oktober im Bundesausschuss beraten und verabschiedet werden – nun soll das im November passieren. In der Versorgung ist das Programm damit aber noch nicht angekommen.
Die Stimmung in der Ärzteschaft ist schlecht, ja. Dafür gibt es viele Gründe, ja. Buhrufe aber sind das Gegenteil von Kontroversität. Berufspolitiker sollten ihre momentane Rolle überdenken.
KV und Ärztekammer können einen gemeinsamen ambulanten Notdienst organisieren. Beiträge zu dessen Finanzierung müssen KV und Kammer auf nachvollziehbarer Grundlage erheben.
Poolärzte übernehmen an der Saar bislang ein Drittel aller ärztlichen Bereitschaftsdienste. Nun kündigt auch die KV das Aus für die Vertretungsärzte an.
In Nordrhein wollen Kinderärzte Postkarten verteilen, damit sich Eltern an Bundesgesundheitsminister Lauterbach wenden. Auch die KV Westfalen-Lippe will die Bevölkerung animieren, aktiv zu werden.
Bundesgesundheitsminister Lauterbach strebt eine Erleichterung bei der Krankschreibung von Kindern an. Aus der FDP kommt nun Kritik – Pädiater wünschen sich einen weitergehenden Schritt.
Patienten von mehr als 110 Kliniken werden zukünftig über ein gemeinsames Patientenportal virtuell mit ihrem Krankenhaus interagieren können. Darauf setzen die Bayerische Krankenhausgesellschaft (BKG) und der Verbund Klinik Kompetenz Bayern.
Weitere Reaktionen auf das BSG-Urteil zu Poolärzten: Ärzteverbände warnen vor einem Zusammenbruch des ambulanten Notdienstes. Aus Berlin kommt ein erstes Signal der Kompromissbereitschaft.
Kinder und Jugendliche könnten besonders von der neuen Versorgungsebene profitieren, heißt es beim Verband der Intensivmediziner. DIVI lobt Intensivzentren als eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben.
Das KV RegioMed-Zentrum Templin galt bundesweit als Vorzeigeprojekt für sektorübergreifende Versorgung, jetzt droht das Aus wegen offener Finanzierungsfragen.
Professorin Erika Baum ist für ihr Engagement für die Allgemeinmedizin mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden.
Das BSG urteilt, dass Poolärzte sozialversicherungspflichtig sind. Die Reaktionen kommen umgehend: In Baden-Württemberg werden ab sofort keine Poolärzte mehr im Bereitschaftsdienst eingesetzt. Vergleichbares zeichnet sich im Saarland ab.
Wie steht Deutschland als Forschungsstandort da? Aus Sicht des Strahlenschutzes deutlich besser, als es Aussagen der Pharmaindustrie vermuten lassen, findet Gastautorin Inge Paulini. Sie ist Präsidentin des Bundesamtes für Strahlenschutz.
„Personenkult, Selbstgerechtigkeit, rechter Populismus“ prägten das bisherige Bild der geplanten Partei um die bisherige Linkenpolitikerin Wagenknecht, urteilt Gesundheitsminister Lauterbach.
Die neuen intensivmedizinischen Zentren werden elementar zur Qualitätssteigerung der Patientenversorgung beitragen, meint die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin.
Mit der Notfallreform soll auch der Rettungsdienst neu aufgestellt werden. Dazu gehört die Zusammenschaltung von 112 und 116 117. Dann brauche die 116 117 aber eine neue Finanzierung, so das Zi.
Die Koordination von Medizin und Pflege kann auch am Bildschirm erfolgen. Die Pandemie bewirkte eine volatile Anforderung der einschlägigen GOP 01442 volatil. Nun scheint sich der Bedarf eingepegelt zu haben.
In Bayern haben verschiedene Akteure – etwa der MD, eine Krankenkasse und Klinikvertreter – am Modellprojekt „Bürokratieabbau in Bayerischen Krankenhäusern“ gearbeitet. Herausgekommen sind konkrete Handlungsempfehlungen, auch zur Stärkung der Digitalisierung.
Im ÖGD haben sich gleich zwei neue Fachgesellschaften gegründet. Beide wollen eine stärkere wissenschaftliche Ausrichtung und eine enge Verknüpfung mit Universitäten.
230.000 Euro Reinertrag? Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes und des Zi zum Einkommen freiberuflicher Ärztinnen und Ärzte sind interpretationsbedürftig. Wir haben anhand der neuesten amtlichen Erhebung nachgerechnet – und Fachgruppen miteinander verglichen.
Die Medizin hat eine feine Methode, mit Wissen und Unwissen umzugehen: die EbM. Aber selbst in der Standespolitik scheinen es nicht alle damit zu halten. Über das Leben in der Blase – und die Qual, sich daraus zu befreien.