Reaktion auf Ausschreitungen

KV Berlin: Wir können zu Antisemitismus nicht schweigen

KV Berlin bezieht deutlich Stellung gegen Judenhass. Der Schutz jüdischen Lebens sei eine Bürgerpflicht.

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Berlin. Angesichts der antisemitischen Ausschreitungen vor dem Hintergrund des Krieges zwischen der islamistischen Hamas und Israel hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin dazu aufgerufen, Stellung gegen Judenhass zu beziehen.

Erst vor einem Jahr habe die KV Berlin ihre neue Gedenkstätte für jüdische Kassenärzte eingeweiht, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, entrechtet, ins Exil getrieben oder getötet wurden, teilten Vorstand und Vertreterversammlung am Donnerstag mit.

„Es wäre uns nicht in den Sinn gekommen, dass nur ein Jahr nach Wiedereröffnung der Gedenkstätte in unserer Stadt jüdisches Leben bedroht wird.“ Dazu könne und wolle die KV nicht schweigen.

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„Was passiert, wenn sich Schweigen breitmacht, hat Deutschland zwischen 1933 und 1945 erlebt. Das darf sich nicht wiederholen“, heißt es in der Mitteilung. „Der Schutz jüdischen Lebens ist auch eine Bürgerpflicht. Politisch motivierte Gewalt hat in unserer Gesellschaft nichts zu suchen, egal von wem und gegen wen.“

Die Berliner Ärzteschaft stehe hinter den jüdischen Mitbürgern. „Wer sie angreift, greift uns an. Unsere Praxen, aber auch unsere Stadt sollen sichere Orte sein, für alle, die Schutz suchen.“

„Gegen das Vergessen, gegen das Verdrängen, gegen das Verharmlosen, gegen das Verschweigen – das waren die Leitmotive des 2020 verstorbenen Berliner Arztes Roman Skoblo, der die Idee für die Gedenkstätte der KV Berlin hatte. Er sagte einmal: Wer seine Fehler nicht kennt, läuft Gefahr, sie zu wiederholen. Wir kennen unsere Fehler und wollen sie nie wieder machen!“, mahnt der Vorstand der KV Berlin. (dpa/mas)

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