Kommentar zum Saarland-Beschluss

Befreiungsschlag bei Corona-Impfzentren

Das Saarland dampft seine Impfzentren ein: Richtig so, Impfungen gehören grundsätzlich in die Praxen – das ist kostengünstiger und besser als die Perpetuierung staatlicher Zusatzstrukturen.

Dr. Michael KudernaEin Kommentar von Dr. Michael Kuderna Veröffentlicht:

Hut ab, Herr Jung. Noch keine zehn Tage im Amt, hat der neue saarländische Gesundheitsminister mit dem längst überfälligen Zurückstutzen der Impfzentren seine Entscheidungsbereitschaft bewiesen.

Schon seit vielen Wochen herrschte gähnende Leere in den Zentren. Doch aus Furcht vor einer möglichen neuen Welle in einem halben Jahr und dem Missfallen auf kommunaler Ebene hatte die alte Landesregierung nicht den Mut, die Reißleine zu ziehen.

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Die hälftige Finanzierung durch den Bund erleichterte es dem an sich klammen Saarland, nicht auf die Leistungsfähigkeit der Praxen zu vertrauen – obwohl diese trotz struktureller Erschwernisse auch in Spitzenzeiten die Hauptlast des Impfgeschehens getragen hatten.

Nun haben Jung und die Landräte einen vorläufig noch akzeptablen Ausgleich zwischen Vorsorge und Wirtschaftlichkeit gefunden. Allerdings sollte das, wenn Katastrophen ausbleiben, nur ein Zwischenschritt zur Rückkehr in die Regelversorgung sein.

Impfungen gehören grundsätzlich in die Praxen – das ist kostengünstiger, sicherer, transparenter und auch organisatorisch einfacher als die Perpetuierung staatlicher Zusatzstrukturen.

Schreiben Sie dem Autor: gp@springer.com

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