Bayern
Bereits für jede zweite MFA-Vakanz fehlen Fachkräfte
Der Fachkräftemangel in der ambulanten Versorgung hat sich in den Pandemiejahren weiter zugespitzt. In Bayern kommen auf 100 freie Stellen aktuell nur 45 potenziell verfügbare Medizinische Fachangestellte.
Veröffentlicht:München. Die Corona-Pandemie hat den Fachkräftemangel in den Gesundheitsberufen in Bayern nochmals verschärft. Darunter leiden längst nicht mehr nur Kliniken sowie ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen. Auch für Arzt- und Zahnarztpraxen wird es zunehmend schwierig, offene Stellen zu besetzen.
„Im Februar 2022 kamen in Bayern umgerechnet auf 100 gemeldete offene Stellen 45 Medizinische Fachangestellte und sogar nur 38 Zahnmedizinische Fachangestellte, die bei der Bundesagentur für Arbeit als arbeitslos registriert waren“, berichtete Hannelore König, Präsidentin des Verbandes der medizinischen Fachberufe (VmF), bei einer Sitzung des Bayerischen Landesgesundheitsrats am Montag. Der Rat berät den Landtag und die Staatsregierung im Freistaat in allen Fragen des Gesundheits- und Pflegewesens.
Nicht wenige denken über Berufsausstieg nach
Bayern gehöre damit zu den Bundesländern, in denen der Fachkräfteengpass in beiden Berufen am größten sei, so König. „Unsere Online-Umfrage hat Anfang Februar ergeben, dass 45 Prozent der MFA und 35 Prozent der ZFA in Bayern mindestens mehrere Male im Monat über den Ausstieg aus ihrem Beruf nachdenken“, schob sie hinterher.
Bayerns Landesärztekammerpräsident Dr. Gerald Quitterer bestätigte diesen Trend, der mittlerweile auch für Ärztinnen und Ärzte gelte. „In beiden Bereichen ist dies eine bedenkliche Situation, und es gilt mehr denn je für die Zukunft den Nachwuchs zu motivieren.“ Quitterer forderte eine Stärkung der bestehenden ärztlichen Strukturen, den Beruf der MFA mehr wertzuschätzen und sektorenverbindend zu agieren. (eb)