Öffentlicher Aufruf
Berliner Kliniken werben um Mitarbeiter
Mit öffentlichen Aufrufen werben Kliniken in Berlin um Mitarbeiter. Die Erfahrung zeigt: Der Personalzuwachs wird nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein sein.
Veröffentlicht:Berlin. Um der steigenden Zahl von COVID-19-Patienten auf den Intensivstationen Herr zu werden, setzen die Berliner Krankenhäuser momentan vor allem Personal aus anderen Stationen ein. Dafür wurden beispielsweise im kommunalen Klinikkonzern Vivantes in den Sommermonaten Schulungen durchgeführt, um Pflegekräfte entsprechend weiterzubilden. Auch Auffrischungsveranstaltungen haben stattgefunden.
Daneben versucht Vivantes – wie andere Kliniken in Berlin auch – über einen öffentlichen Aufruf, zusätzliche Mitarbeiter zu gewinnen. Gefragt sind zuallererst Ärzte und examinierte Pflegekräfte. Aber auch Medizinstudenten, Sanitäter und Stationshilfen sind zur Unterstützung willkommen.
„Durch die vielfältigen Anstrengungen der letzten Wochen“ sei es gelungen, „Mitarbeitende zu gewinnen, allerdings konnte – auch aufgrund des bestehenden Fachkräftemangels und der natürlichen Fluktuation – kein signifikanter Aufbau von zusätzlichem Personal erreicht werden“, sagt eine Vivantes-Sprecherin.
150 Vollzeitkräfte benötigt
Die Resonanz auf den Aufruf sei bisher positiv, berichtet die Charité. Bis zu 150 Vollzeitkräfte benötigt das Universitätsklinikum, sollte sich die Lage auf den Intensiv- und Coronastationen wie in den vergangenen Wochen weiter entwickeln.
Hoffnung, diese Personallücke über die Kampagne schnell schließen zu können, macht sich Charité natürlich nicht. Im Frühjahr meldeten sich 80 Frauen und Männer, deren helfender Einsatz in der Uniklinik im Schnitt nach zwei Monaten endete. Rund zehn Unterstützer von damals sind heute noch in der Charité beschäftigt. Vor allem Servicemitarbeiter wurden im Frühjahr rekrutiert.
„Gut gerüstet“ sieht sich das Jüdische Krankenhaus im Bereich der Pflegehelfer und bei den Hilfsstellen für Medizinstudenten. Ganz gezielt sucht das Krankenhaus deshalb jetzt nach examinierten Pflegefachkräften mit Erfahrungen im Bereich der Intensivstationen.
Im Frühjahr erreichten die Klinik für den Bereich Pflege 55 Hilfsangebote von Menschen „mit unterschiedlichen Qualifikationen und Einsatzmöglichkeiten“. Von diesen Bewerbern konnten nur acht eingestellt werden. Sie sind allerdings bis heute im Jüdischen Krankenhaus beschäftigt. (juk)