30 Jahre SIKO

Bigl: „Die SIKO war fast immer im Impfumfang der STIKO voraus“

Seit 30 Jahren ist Sachsen das einzige Bundesland mit einer eigenen Impfkommission – wieso ist das so? Zum Jubiläum blickt der Initiator selbstbewusst zurück.

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Misstrauisch beäugt. Das trifft auch manchmal auf die unterschiedlichen Impfempfehlungen der SIKO und der STIKO zu.

Misstrauisch beäugt. Das trifft auch manchmal auf die unterschiedlichen Impfempfehlungen der SIKO und der STIKO zu.

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Dresden. Die Impfempfehlungen der Sächsischen Impfkommission (SIKO) sind in der Regel umfangreicher ausgefallen und oft einige Jahre früher ausgesprochen worden als jene der Ständigen Impfkommission (STIKO). Dieses Fazit zieht zum 30-jährigen Bestehen der Kommission Professor Siegwart Bigl in einem Beitrag für das „Ärzteblatt Sachsen“. Bigl war von 1991 bis 2008 Vorsitzender des bei der Sächsischen Landesärztekammer angesiedelten Gremiums.

Die SIKO ist die einzige Impfkommission eines Bundeslandes und war Ende Juli 1991 ins Leben gerufen worden. Die erste Sitzung der Kommissionsmitglieder fand im November 1991 in Dresden statt. Nach Bigl übernahm 2009 Dr. Dietmar Beier den Vorsitz, in diesem Jahr schließlich Dr. Thomas Grünewald.

Alle Fachdisziplinen vertreten

1991 seien auf Bigls Initiative hin „Vertreter aus allen Fachdisziplinen und Wissenschaftsbereichen, den beiden sächsischen Universitäten und allen Fachgesellschaften, die sich mit Schutzimpfungen wissenschaftlich beschäftigen und für die Durchführung zuständig waren“, in das Gremium berufen worden, heißt es in dem Artikel. „Nur so war und ist eine umfassende Regelung und Akzeptanz von Infektionsprophylaxe durch Impfungen für alle Personenkreise realisierbar“, so Bigl. Alle vier Jahre werden die Mitglieder neu berufen.

„Die SIKO war fast immer im Impfumfang der STIKO voraus“, schreibt Bigl. „Konsequenzen gab es gelegentlich von manchen Krankenkassen wegen der Bezahlung.“ Aktuell werden die Unterschiede zwischen den beiden Gremien bei den Impfempfehlungen für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren bei Corona-Impfungen deutlich.

Während die SIKO in Sachsen seit Ende Juli generell die Impfung auch für diese Altersgruppe empfiehlt, macht dies die STIKO bislang nur dann, wenn bestimmte Voraussetzungen wie etwa Vorerkrankungen erfüllt sind.

Differenzen auf Tagungen diskutiert

„Die Unterschiede zwischen den Impfempfehlungen wurden immer auf Impftagungen besprochen“, erinnert sich Bigl. Zur weiteren Notwendigkeit des sächsischen Gremiums schreibt Bigl, dass „die erfolgreiche Prophylaxe und Bekämpfung von Infektionskrankheiten einer komplexen wissenschaftlich begründeten und staatlich koordinierten und kontrollierten Vorgehensweise“ bedürfe. Und dies sei in Sachsen mit der SIKO gelungen. (sve)

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