Impfungen und kostenlose Corona-Tests
Brandenburg Kassenärzte warnen vor Überlastung der Praxen
Viel weniger Corona-Teststellen und zugleich wohl eine hohe Nachfrage: Das macht der KV Brandenburg Sorgen, denn sie fürchtet eine Überlastung der Ärzte. Hinzu käme ein großer Andrang bei den Corona-Impfungen.
Veröffentlicht:Potsdam. Brandenburgs Kassenärztliche Vereinigung warnt vor einer Überlastung der Arztpraxen durch die nun wieder freigegebenen kostenlosen Corona-Tests. „Wir merken, dass die Zahl der Corona-Teststellen in Brandenburg seit Anfang Oktober um etwa 40 Prozent zurückgegangen ist“, sagte KVBB-Sprecher Christian Wehry der „Ärzte Zeitung“. Die KVBB ist für die Abrechnung der kostenlosen Tests zuständig – und zuletzt waren Tests nur noch für Schwangere, stillende Mütter, Kinder und Jugendliche kostenfrei, die sich gar nicht oder erst seit kurzer Zeit gegen das Virus impfen durften.
„Wir gehen angesichts der strengeren Regeln und der steigenden Inzidenzen davon aus, dass die Nachfrage extrem zunehmen wird“, sagt Wehry. Seit diesem Wochenende gilt in Deutschland eine neue Verordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU): Demnach hat jeder Bundesbürger „mindestens“ einmal pro Woche Anspruch auf einen kostenlosen Corona-Test.
Großer Andrang bei Impfungen
Zugleich tritt am heutigen Montag in Brandenburg die neue Corona-Verordnung in Kraft: In der Gastronomie haben dann nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt. Für den Friseurbesuch oder den Besuch im Nagelstudio ist künftig ein Impfpass oder ein negativer Coronatest Voraussetzung.
Wehry berichtete auch von einem „erfreulich großen Andrang“ bei den Corona-Impfungen. Da parallel in vielen Praxen auch die Grippe-Schutzimpfung verabreicht werde, hätten viele Hausarztpraxen mittlerweile die Belastungsgrenze erreicht. Insgesamt liegt Brandenburg bei den Daten des Robert Koch-Instituts aber weiter auf dem drittletzten Platz: Während etwa in Berlin bereits 70,1 Prozent und in Mecklenburg-Vorpommern 67,8 Prozent der Bevölkerung über einen vollständigen Impfschutz verfügen, sind in Brandenburg erst 63,4 Prozent geimpft. (lass)